Kaminöfen FAQ – Fragen und Antworten vom Anzünder bis zu Schornsteintypen

Ein Kaminofen ist der Inbegriff von Gemütlichkeit und eine prima Möglichkeit, Heizkosten zu sparen. Wir informieren Dich umfassend in unserer FAQ.

Kamintyp

Welcher Ofentyp ist der richtige für mich?

Grundsätzlich lassen sich drei Ofentypen unterscheiden:

Pelletöfen Moderne Pelletöfen verfügen über eine automatisierte Zufuhr für das Brennmaterial und dienen als (Zusatz-) Heizung im Haus.
Kamine mit externer Verbrennungszufuhr (Holzöfen) Der klassische Kaminofen: Das Brennmaterial wird nach Bedarf von Dir hinzugefügt.
Öfen mit integrierter Wasserzufuhr Wasserführende Öfen lassen sich an die Warmwasserzufuhr im Haus anschließen und dienen auch als Heizung.

Kaminwärme

Wie kann ich die Kaminwärme zum Heizen angrenzender Räume nutzen?

Du kannst den Kamin wahlweise mit einer vorhandenen Heizungsanlage koppeln – dann benötigst Du einen doppelzügigen Schornstein – oder Du installierst nachträglich Luftschächte im Haus.

Welche Systeme gibt es zur Warmluftverteilung?

  • Luftverteiler
  • Ventilatoren und Radiatoren
  • Anemostate
  • Thermoventilatoren
  • Aluflexrohre

Was sind Anemostate?

Ein Anemostat reguliert im Raum den Luftstrom und den Druck mittels eines Drehknopfs.

Was ist der Unterschied zwischen Strahlungs- und Konvektionswärme?

Strahlungswärme erhitzt nicht die Luft, sondern die Gegenstände im Raum und ist daher effizienter als Konvektionswärme, welche die Raumluft erwärmt. Sie trägt unter anderem Staub mit sich und verursacht ein Temperaturgefälle von oben nach unten.

Für welche Räume eignet sich welche Wärmeart?

Ein offener Kamin strahlt im Wohnraum Wärme und Gemütlichkeit aus. Eine Pelletheizung beheizt hingegen das gesamte Haus. Darüber hinaus können Sie auch eine Kombination aus Solarthermie, Pelletheizung und Kamin nutzen, um Ihre Wohnung beziehungsweise Ihr Haus effizient und kostengünstig zu heizen.

Welchen Heizwert muss mein Kamin für welche Raumgröße haben?

Ist der Kamin überdimensioniert, überheizt er den Raum, ist er zu klein, heizt er zu wenig. Es gibt Richtwerte, mit denen Sie die Heizleistung berechnen können. Diese lauten:

Isolierte Neubauten 45 Watt/Quadratmeter
Unisolierte Altbauten mindestens 120 Watt/Quadratmeter
Altbauten nach 1978 80 Watt/Quadratmeter
Altbauten nach 1995 60 Watt/Quadratmeter
Kamin im hellen Wohnzimmer

Warum hilft die Kaminwärme gegen Rheuma?

Die Wärme des Kaminofens dringt tiefer in die Haut ein als die einer konventionellen Heizung. Das kann Rheuma und andere Schmerzen lindern.

Was sagt die Angabe des Raumheizvermögen aus?

Mit der Angabe des Raumheizvermögens erhält man einen Anhaltswert, um die benötigte Kaminofenleistung zu ermitteln. Gemäß DIN 18893 kann das Raumheizvermögen in drei Größenordnungen angegeben werden: GH steht für günstige Heizbedingungen, WGH für weniger günstiger Heizbedingungen und UH für ungünstige Heizbedingungen. Ein Kaminofen sollte grundsätzlich nicht zu groß dimensioniert ausfallen, da er sonst permanent im gedrosselten Betrieb heizen muss. Dies kann dann wiederum zu erhöhtem Kondensatanfall und dadurch zu Schäden an Rohren und zur Versottung des Schornsteins führen. Darüber hinaus reizen gedrosselte Öfen denvHeizwert des Holzes nicht optimal aus.

Das tatsächliche Raumheizvermögen hängt zusätzlich von weiteren Faktoren wie Isolationsart des Wohnraums, Qualität der Brennstoffe sowie der gewünschten Raumtemperatur ab. Mit der schlichten Faustregel 0,1 kWh pro m² Wohnfläche lässt sich das Raumheizvermögen annähernd bestimmen. Für einen Raum mit einer Fläche von 80 m² muss der Kaminofen demnach eine Leistung von 8 kW haben.

Kaminrauch

Warum zieht der Kaminrauch nicht vollständig ab und gelangt in die Wohnung?

Rauch aus Schornstein

Ein Schornstein soll Unterdruck erzeugen. Gelingt das nicht, dringt Rauch in die Wohnung – und das kann schwere gesundheitliche Folgen haben. Die Ursachen für Unterdruck sind vielfältig. Gängig sind:

  • Der Schornstein ist verstopft, etwa durch Vogelnester.
  • Das Holz ist zu nass.
  • Der Kamin ist undicht.
  • Der Schornstein ist für den Kaminofen zu klein dimensioniert.

Liegt das Problem nicht am Brennmaterial, was Sie selber einfach herausfinden können, schafft der Schornsteinfeger Abhilfe.

Was ist ein doppelwandiger Schornstein?

Ein doppelwandiger Schornstein wird in der Regel in Neubauten installiert. Er besteht aus Edelstahl, wird an der Hausaußenwand oder innen verlegt und verfügt über eine Dämmung aus Mineralwolle. Ein einwandiger Schornstein kommt dagegen ohne Dämmung aus und lässt sich so nicht für den Betrieb eines Kamins nutzen. Die Dämmung des doppelwandigen Schornsteins hält die Temperatur aufrecht, sodass er weniger Hitze an die Umgebung abgibt, und dient zudem dem Brandschutz.

Wie lässt sich ein Kamin in einen doppelzügigen Schornstein integrieren?

Ein doppelzügiger Schornstein erlaubt den Betrieb von zwei Heizanlagen, etwa von einer Brennwerttherme und einem Holzofen.

Wie vermeide ich Kamingeruch in der Wohnung?

Eine Glastür vor dem Kamin hält Gerüche aus den Wohnräumen. Zudem sollte das Holz möglichst trocken sein. Auch ein undichter Ofen kann eine Ursache sein, wenn es in der Wohnung nach Kamin riecht.

Welche Schornsteintypen eignen sich für eine Kaminnutzung?

Sie können nahezu alle Schornsteine für den Betrieb eines Kamins nutzen. Die gängigen Typen sind:

  • gemauerte einschalige Schornsteine
  • doppelwandige Schornsteine
  • dreischalige Schornsteine mit Innenrohr
  • Luft-Abgas-Schornsteine

Die Voraussetzung, einen Kamin zu betreiben, setzt eine Zulassung für feste Brennstoffe voraus. Ob Ihr Schornstein für den Betrieb Ihres Kamins geeignet ist, erfahren Sie von Ihrem Schornsteinfeger.

Woraus besteht der Abgasmassenstrom?

Der Abgasmassenstrom besteht hauptsächlich aus Kohlenmonoxid, Wasserdampf, Stickstoff, Ruß, Stickoxiden und Kohlendioxid. Es handelt sich beim Abgasmassenstrom folglich um die Masse an Luft und Abgasen, die nach der Verbrennung durch den Schornstein innerhalb einer bestimmten Zeitspanne ins Freie geleitet werden. Die Menge der zugeführten Luft hängt dabei von der Beschaffenheit des Aufstellraumes oder der Art der Ofens ab (mit oder ohne externe Verbrennungsluftzufuhr). Mit einer Gleichung lassen sich Masse und Volumen des Abgasmassenstroms bestimmen. Der Abgasmassenstrom wird berechnet, indem man die mittlere Strömungsgeschwindigkeit mit der Dichte des Mediums und dem Querschnitt des Abgasrohrs multipliziert. Die Einheit des Abgasmassenstroms ist kg/h oder g/s.

Kaminasche

Wo entsorge ich Kaminasche?

Kaminasche muss vollständig kalt sein. Auch hier gilt daher: Warten Sie mindestens 48 Stunden mit der Entsorgung. Die Asche kann dann im Hausmüll entsorgt werden.

Darf ich die Asche als Dünger im Garten verwenden?

Nein, das ist nicht erlaubt. Asche kann Schadstoffe enthalten, die in den Boden übergehen. Entsorgen Sie die Kaminasche daher im Hausmüll.

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Gibt es einen Unterschied zwischen Asche nach Holz- und Kohlebrikettfeuerung?

Holz kann unter Umständen Schwermetalle und Schadstoffe enthalten, Kohle weist einen hohen Schwefel- und Eisengehalt auf. Aus diesen Gründen gehört Asche in die Restmülltonne.

Wie lässt sich der Kamin mit einem Aschesauger am besten reinigen?

Ein Aschesauger verhindert Staubbildung und ermöglicht die einfache Reinigung Ihres Kamins. Die Asche muss vollständig erkaltet sein – idealerweise reinigen Sie den Kamin 48 Stunden nach der letzten Nutzung.

Wie arbeitet der Aschesauger dauerhaft effektiv?

Der Filter des Aschesaugers muss regelmäßig gereinigt werden, andernfalls reduziert sich die Saugleistung.

Kaminnutzung

Wann benötige ich ein Außenrohr?

Verfügt Ihr Haus nicht über einen gemauerten Schornstein, hilft ein Außenrohr. Dieses lässt sich vergleichsweise einfach installieren – anders als ein gemauerter Schornstein, der oft nur mit großem Aufwand eingebaut werden kann.

Darf ich meinen Kamin gemeinsam mit einer Brennwerttherme betreiben?

Das kommt auf folgende Faktoren an:

  • Durchmesser des Kaminrohrs
  • Funktionsweise des Ofens
  • regionale Bestimmungen

Ihr Schornsteinfeger gibt Ihnen Auskunft, ob Sie Ihren Kamin mit einer Brennwerttherme kombinieren können.

Wo lässt sich die Förderanlage für Pelletöfen unterbringen?

Die Förderanlage für Pellets geht mit einem gewissen Platzbedarf einher. Optimal ist es, wenn Sie dafür einen Raum im Keller haben.

Was ist Förderdruck?

Als Förderdruck wird der Druckunterschied zwischen der Außenluft an der Schornsteinmündung und der Raumluft am Aufstellort der Feuerstelle bezeichnet. Eine andere Bezeichnung für den Förderdruck ist auch der Schornsteinzug. Ein Kaminofen Schornstein hat die Aufgabe, die Abgase sicher aus dem Feuerraum zu „ziehen“. Förderdruck entsteht durch den Temperaturunterschied zwischen Außenluft und Innenraumtemperatur. Den erforderlichen Förderdruck für einen Kaminofen oder einen Heizeinsatz kann den Herstellerangaben entnommen werden. Je nach Bauart der angeschlossenen Feuerstelle muss der Schornstein entsprechend nachgerüstet werden, um den für eine sichere Betriebsweise des Ofens erforderlichen Förderdruck zu erzielen.

Trocknet ein Kamin die Raumluft aus?

Feuer benötigt Luft – und diese holt es sich beim Betrieb eines Kaminofens aus der Raumluft. Ist Ihre Luft zu trocken, können Sie mit einem Luftbefeuchter Abhilfe schaffen.

Mit welchen Hilfsmitteln lässt sich die Luftfeuchtigkeit im Raum beeinflussen?

Sie finden im Handel spezielle Hydrometer, die die Raumluft befeuchten. Alternativ können Sie auch auf Wasserschalen oder spezielle Behälter, die Sie etwa an die Heizung hängen, zurückgreifen.

Kamin in dunkler Wand

Ist eine Zentralheizung oder ein Kamin besser für das Wohlbefinden?

Hier ist der Kamin klar im Vorteil: Das Feuer erzeugt ein behagliches Ambiente, wärmt und ist dabei vor allem in der Übergangszeit, wenn die Heizanlage noch im Sparbetrieb läuft, eine ausgezeichnete Alternative.

Lässt sich mein Kamin für die Aufheizung von Warmwasser verwenden?

Es gibt spezielle Kamintypen mit Wasserführung, die sich auch für die Warmwasserbereitung eignen. Sie verfügen über eine sogenannte Wassertasche im Inneren, die an den Warmwasserkreislauf angeschlossen wird.

Kann ich meine Fußboden- oder Konvektionsheizung in den Übergangsmonaten mit dem Kamin betreiben?

Das ist möglich, wenn Ihr Kamin über einen Wärmetauscher verfügt. Dieser leitet die Wärme des Kamins in das bestehende Heizungssystem. Ihr Kamin lässt sich damit unterstützend zur Heizanlage nutzen – und Sie sparen Energie.

Ist eine Kopplung mit einer Wärmepumpe und einem Solarsystem möglich?

Das ist mit einem wasserführenden Kamin möglich, der die Wärme an einen Pufferspeicher weitergibt. An diesem ist auch die Solaranlage angeschlossen, die über einen Wärmetauscher die Energie an den Speicher weitergibt.

Wie viel Strom verbraucht die Umwälzpumpe für den Heizungsbetrieb?

Ältere Pumpen weisen Leistungen von 140 Watt und mehr auf, moderne Geräte arbeiten mit rund 45 bis 90 Watt. Es kann sich daher lohnen, die Umwälzpumpe auszutauschen, um Energie zu sparen.

Was passiert bei der Nachverbrennung?

Bei der sogenannten Nachverbrennung werden die Abgase vor dem Übergang in den Schornstein im Kaminofen bei hoher Temperatur verbrannt. Damit die bei der Verbrennung entstehenden Gase nahezu vollständig getilgt werden können, wird dem Ofen kurz vor dem Austritt der Abgase aus dem Brennraum nochmals Luft, die Tertiärluft, zugeführt. Bei sehr hohen Temperaturen reinigt der Kaminofen auf diese Weise nicht nur die Abgase, sondern erhöht gleichzeitig nochmals den Wirkungsgrad der Anlage, indem die bei der Nachverbrennung entstehende Wärme genutzt wird. Kaminöfen mit einer Nachverbrennung zeichnen sich demnach durch eine höhere Energieeffizienz als herkömmliche Öfen aus.

Brennstoffe

Welche Rohstoffe eignen sich für die Verbrennung im Kamin?

Feuer im Kamin mit Klappe

Brennmaterialien sollten aus natürlichen Rohstoffen bestehen. Hier haben Sie die Wahl zwischen

  • Holzscheiten,
  • Pellets und Hackschnitzeln,
  • Kohlebriketts (Schwarz- oder Braunkohle).

Was eignet sich zum Anzünden des Brennmaterials?

Im Handel erhalten Sie spezielle Kaminanzünder. Das Anzünden des Brennmaterials mit Papier oder Pappe ist verboten.

Worin unterscheiden sich Holz- von Brikettöfen?

Kohle erreicht höhere Brenntemperaturen als Holz und eignet sich daher besser, wenn Sie auch angrenzende Räume beheizen möchten oder eine hohe Heizleistung wünschen. Als Holzofen wird heute vor allem der klassische Kaminofen oder Schwedenofen bezeichnet: Er ist offen oder mit Sichtfenster ausgestattet und dient sowohl dem Heizen als auch der Atmosphäre im Raum.

Wann lohnt sich ein Erdgas- oder Ethanolkamin als Alternative?

Ein Ethanolkamin ist eine Alternative, wenn kein Schornstein vorhanden ist. Erdgas ist vorteilhaft, wenn Sie bereits über eine Abluftanlage für eine Brennwerttherme verfügen: Ein Erdgaskamin kann diese mitbenutzen.

Welche Stoffe sind strengstens verboten?

Keinesfalls im Kamin verbrennen dürfen Sie:

  • jeglichen Hausmüll
  • Kunststoffe
  • Papier
  • behandelte/lackierte Hölzer und Stoffe
  • Holzpaletten

Auch ist das Verbrennen von Kohle in Holzöfen nicht erlaubt.

Was bedeutet CO2-Neutralität?

Ein Ofen arbeitet CO2-neutral, wenn er beim Verbrennen nur so viel Emissionen erzeugt, wie das Brennmaterial zuvor neutralisiert hat. Das ist etwa bei Holzpellets der Fall, nicht aber bei Braunkohle.

Schornstein auf Dach

Welches Holz darf verwendet werden?

Die besten Brennholzsorten sind die folgenden:

Buche Buchenholz ist frei von Harz, entwickelt daher keinen Funkenflug und knackt nicht beim Verbrennen.
Fichte Fichte ist ideal zum Anheizen, beim Verbrennen größerer Scheite können jedoch unkontrolliert Glutstücke hervorschießen.
Esche Eschenholz erzeugt ein sehr schönes Flammenbild. Das macht es perfekt für den offenen Kamin.
Birke Birke erzeugt kaum Funkenflug und verbrennt in einer bläulichen Färbung, die eine gemütliche Atmosphäre erzeugt.
Kiefer Kiefer erreicht einen mittelhohen Heizwert. Das Holz ist hervorragend, wenn Sie in der Übergangszeit nur eine geringe Wärmeleistung erreichen möchten.

Warum wird Eichenholz ungern als Brennholz verwendet?

Eichenholz verfügt zwar über eine gute Brennwirkung, verströmt jedoch aufgrund seines hohen Anteils an Gerbsäure einen Geruch, den viele als unangenehm empfinden. Es eignet sich daher nicht für die Verbrennung in offenen Kaminen.

Wie lässt sich der Feuchtegehalt im Holz feststellen?

Im Handel erhalten Sie spezielle Messgeräte. Grundsätzlich gilt: Je älter das Holz, desto trockener ist es. Idealerweise verfügen Sie über einen Raum im Haus, in dem das Holz trocknen kann.

Wie wird Kaminholz richtig gelagert?

Damit das Holz ordentlich durchtrocknet, sollte es in einem trockenen, gut belüfteten und vor Witterungseinflüssen geschützten Raum lagern. Idealerweise wählen Sie einen Platz an der Südseite des Hauses aus oder einen geschützten Schuppen auf der Sonnenseite des Gartens. Damit es bei Lagerung auf dem Grundstück keine Feuchtigkeit von unten zieht, errichten Sie einen Untergrund aus Stein oder Kanthölzern. Das Holz sollte keinesfalls abgedeckt werden, da es sonst schimmeln kann.

Wie funktioniert die Sturzbrandtechnik?

Die in vielen Öfen angewandte Sturzbrandtechnik arbeitet mit zwei Brennkammern und sorgt für eine noch emissionsärmere Verbrennung. In einer oberen Brennkammer läuft der Abbrand wie gewohnt ab. Gleichzeitig werden die dabei entstehenden Abgase über den Feuerraumboden nach unten in die zweite Brennkammer geleitet. Dort strömt zusätzlich Verbrennungsluft ein, was zu einer effizienten Nachverbrennung führt, bei der nahezu alle restlichen Abgaspartikel verbrannt werden. Die dabei entstehende extrem hohe Hitzeentwicklung kann zusätzlich zum Heizen genutzt werden. Kamine und Öfen, welche die Sturzbrandtechnik nutzen, haben meist einen höheren Wirkungsgrad und stoßen weniger Emissionen aus.

Was versteht man unter Abbrand?

Als Abbrand wird der Verbrennungsprozess von Holz oder anderen Feststoffen vom Entzünden bis zum Ausglühen bezeichnet. Grundsätzlich vollzieht sich der Abbrand in drei Stufen. Zuerst wird das Feuer gezündet, bis dann die brennbaren Gase austreten und verbrennen, bis zum Schluss der Brennstoff endgültig verglüht ist. Je nachdem, wie viel Verbrennungsluft zugeführt wird bzw. vorhanden ist, kann die Länge und die Intensität des Abbrandes gesteuert werden. Je gleichmäßiger der Abbrand erfolgt, desto effizienter ist die Energieausbeute. Bei Kaminöfen erfolgt der Abbrand üblicherweise auf einem Feuerrost. Dann wird der Abbrand auch Durchbrand genannt.

Bestandteile

Was ist ein Abgasstutzen und wie wird er angeschlossen?

Ein Abgasstutzen ist das Anschlussstück für das Rauchrohr, das den Kaminofen mit dem Kaminofen Schornstein verbindet. Bei handelsüblichen Kaminöfen kann das Ofenrohr entweder oben am Ofen oder hinten angeschlossen werden. Wichtig ist, dass der Abgasstutzen mit dem Rauchrohr dicht abschließt und die Abgase sicher über das Rauchrohr in den Schornstein geleitet werden. Beim Kauf eines Abgasstutzens sollte man auf den passenden Durchmesser achten. Ein Abgasstutzen ist charakteristisch für einen echten Kamin mit Holzfeuerung, der sich dadurch von einem Ethanolkamin unterscheidet. Manche Kaminöfen haben in ihrem Korpus bereits einen Abgasstutzen integriert.

Wann brauche ich eine Drosselklappe?

Hierbei handelt es sich um eine Sperrvorrichtung an Rauch- oder Ofenrohren, die den Abbrand reguliert. Wird die Drosselklappe am Abgasstutzen geöffnet, wird der Verbrennungsluft Sauerstoff zugeführt und dadurch der Abbrand erhöht. Bei geschlossener Klappe erhält das Feuer in der Brennkammer weniger Sauerstoff und der Abbrand wird verringert. Ein sinnvoller Gebrauch der Drosselklappe kann beim Senken der Heizkosten sowie bei der Drosselung der Emissionen helfen.

Benötige ich eine externe Verbrennungsluftzufuhr?

Manche Kaminöfen oder Feuerstätten benötigen eine externe Verbrennungsluftzufuhr. Besonders bei Niedrigenergiehäusern oder gut isolierten Gebäuden kann die externe Verbrennungsluftzufuhr erforderlich sein, um einen sicheren Betrieb der Feuerstätte zu gewährleisten. Über die externe Luftleitung kann dem Ofen der zur Verbrennung nötige Sauerstoff von außen zugeführt werden, ohne dass dabei auf die umgebende Raumluft zurückgegriffen wird. Die externe Verbrennungsluft wird entweder über ein Aluflexrohr zugeführt, das direkt über ein Luftgitter in der Hauswand versorgt wird oder der Kaminofen erhält die externe Verbrennungsluft über einen sogenannten Luft-Abgas-Schornstein (LAS). Ob eine externe Verbrennungsluftzufuhr nötig ist, kann der zuständige Bezirksschornsteinfeger entscheiden.

Was ist Vermiculite?

Aus Vermiculite werden feuerfeste Dämmplatten hergestellt. Bei Vermiculite handelt es sich um den eigentlichen Markennamen für ein Silikat, genauer um Aluminium-Eisen-Magnesium-Silikat. Ähnlich wie Schamotte wird Vermiculite zur Auskleidung von Brennräumen in Kaminöfen oder Heizeinsätzen verwendet. Durch seine Materialeigenschaften hält Vermiculite Temperaturen von bis zu 1150°C stand und bleibt dabei stabil und isolierend. Im Vergleich zu Schamotte ist Vermiculite leichter und kann sehr einfach mit einer Stichsäge oder Holzsäge bearbeitet werden. Häufig wird Vermiculite auch zur Reparatur von Brennräumen verwendet.

Sicherheit

Was muss ich bei einem Reihenhaus beachten?

Im Reihenhaus gilt es, beim Betrieb eines Kamins Rücksicht auf die Nachbarn zu nehmen: Diese sollten von der Kaminnutzung nicht beeinträchtigt werden. Das kann der Fall sein, wenn Sie unzulässiges Material verbrennen oder das Holz zu feucht ist. Dann tritt unangenehmer Qualm auf, der den Nachbarn buchstäblich stinkt.

Welche Rolle spielt die Dachneigung?

Eine zu geringe Dachneigung kann dazu führen, dass Rauch zum Nachbargrundstück dringt. Sie sollte mindestens 20 Prozent betragen. Bei einer geringeren Neigung ist gegebenenfalls die Installation eines Außenrohrs nötig.

Welchen Abstand muss der Kamin zu angrenzenden Wänden und Möbeln haben?

Zu brennbaren Bodenbelägen sollte ein Abstand von mindestens 50 Zentimetern, zu brennbaren Materialien und Wänden von mindestens 80 Zentimetern eingehalten werden.

Wie vermeide ich Schadstoffe im Rauch?

Verwenden Sie keine behandelten Hölzer und nur zugelassene Brennmaterialien. Eine hohe Heiztemperatur und ordentlich durchgetrocknetes Holz vermindern ebenfalls die Schadstoffbildung.

Wohnzimmer mit Kamin

Welcher Brennstoff hat die geringsten Schadstoffemissionen?

Im Vergleich hat Holz mit 0,39 Kilogramm CO2 pro Kilowattstunde die höchsten Kohlendioxidemissionen, Braunkohle liegt bei 0,36. Steinkohle hat mit 0,34 Kilogramm CO2 unter den Kaminbrennstoffen den geringsten Emissionsausstoß.

Darf der Kamin in der Nähe eines Fensters oder Treppenhauses stehen?

Sie sollten laut Feuerschutzverordnung einen Abstand von mindestens 20 Zentimetern einhalten.

Warum macht der Abstand zum Fenster Sinn?

Ein Mindestabstand zum Fenster ist auch sinnvoll, damit Sie nicht nach draußen heizen und die Wärme im Raum bleibt.

Muss der Kamin auf einer feuerfesten Unterlage stehen?

Ja. Bei Fliesen etwa benötigen Sie keinen separaten Bodenbelag, bei Parkett, Laminat oder Teppich hingegen muss ein mindestens 50 Zentimeter breiter feuerfester Belag installiert werden.

Wie oft muss der Kamin gewartet werden?

Das kommt auf die Art und Nutzungshäufigkeit des Kamins an: Nutzen Sie ihn ganzjährig, kommt der Schornsteinfeger viermal im Jahr, wird er nur in der Heizperiode verwendet, zweimal jährlich.

Was ist eine Kaminversottung und wie verhindert man sie?

Durchdringen Wasser, Teer und Säuren den Kamin, spricht man von einer Versottung. Sie entsteht, wenn sich der Rauch noch im Schornstein zu stark abkühlt. Verhindern lässt sie sich durch höhere Heiztemperaturen und regelmäßige Nutzung des Kamins.

An welcher Stelle muss die Revisionsklappe angebracht sein?

Die Revisionsklappe muss leicht zugänglich sein, damit der Kamin sich einfach warten und überprüfen lässt: mindestens 0,4, maximal 1,4 Meter über einer sicheren Standfläche. Alternativ lässt sich eine obere Revisionsklappe einbauen. Diese kann bis zu 5 Meter unter der Schornsteinmündung installiert werden.

Darf ich die Revisionsklappe als Laie öffnen?

Prinzipiell ja – es kommt nur darauf an, wie und wann. Zieht Rauch in den Raum, sollten Sie zunächst die Revisionsklappe überprüfen. Sie sollte jedoch keinesfalls bei laufendem Betrieb geöffnet werden oder offen bleiben. Im Zweifelsfall überlassen Sie die Prüfung und Öffnung einem Fachmann.

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Normen und Verordnungen

Was macht Kaminöfen der Bauart-1 aus?

Kaminöfen oder Heizeinsätze der Bauart 1 verfügen über eine selbstschließende Feuerraumtür. Wichtig ist die Bauart 1 vor allem beim Mehrfachbetrieb von Feuerstätten an nur einem Schornstein. Voraussetzung für den Mehrfachbetrieb ist zunächst der ausreichende Querschnitt der Abgasanlage. Darüber hinaus sorgt eine selbstschließende Feuerraumtür nach Bauart 1 für mehr Betriebssicherheit. Es wird dadurch verhindert, dass Rauchgase bei nichtgenutzten Öfen austreten können, wenn der Betreiber vergessen hat, die Ofentür zu schließen. Ob ein Kaminofen an einen Schornstein mit Mehrfachbelegung angeschlossen werden kann, ist abhängig davon, ob er die Anforderungen der DIN EN 13384-2 erfüllt.

Wichtige Normen nach DIN und EN für Kaminöfen

DIN-18891 Kaminöfen, die der DIN 18891 entsprechen, werden mit Scheitholz, Holz- oder auch Braunkohlebriketts befeuert. Mit der DIN 18891 klassifizierte Öfen dürfen lediglich als Zusatz- oder Zweitheizung zum Einsatz kommen und sind nicht für den Dauerbetrieb als Alleinheizung zugelassen. Im Zuge der Europäisierung der Richtlinien für Feuerungsstätten löst die Europanorm EN 13240 die alte DIN 18891 ab.
EN-13240 Die Zertifizierung nach EN 13240 bezieht sich auf freistehende Raumheizer, die mit Festbrennstoffen betrieben werden. Bei Feuerstätten nach EN 13240 kann es sich sowohl um herkömmliche Kaminöfen als auch um wasserführende Kaminöfen handeln, die für den Zeitbrand oder für den Dauerbrand genutzt werden können. Damit gehen die Normen DIN 18891 und DIN 18890 in die Europanorm EN 13240 über. Ob eine Feuerstätte für den Dauerbrand- oder Zeitbrandbetrieb ausgelegt ist, kann anhand des Typenschilds des jeweiligen Ofens verifiziert werden.
EN-12815 Unter der europäischen Norm EN 12815 werden alle Feuerstätten für feste Brennstoffe geprüft, die zum Kochen und Heizen des Aufstellraumes verwendet werden. Eine unabhängige Prüfstelle überprüft jede vorgeführte Feuerstelle anhand festgelegter Prüfbestandteile. Es erfolgen u.a. Prüfungen zur Brandsicherheit, zur Nennwärmeleistung, zur Backfunktion und zur Betriebssicherheit. Bei bestandener Abnahme durch die Prüfkommission erhält der Ofen die Zertifizierung nach EN 12815.

Was ist die Münchener Norm?

Ballungsgebiete sind häufig von höheren Emissionen und Feinstaubkonzentrationen betroffen. Einige Gemeinden bzw. Länder schränken deshalb die Nutzung von Feuerstätten ein und verschärfen durch Zusatzvorschriften die gängigen DIN-Vorschriften. Vor diesem Hintergrund ist am 30.10.1999 auch die Münchener Norm entstanden. Nach dieser Regelung gilt ein grundsätzliches Aufstellverbot von Kaminöfen, wenn sie den Anforderungen, insbesondere den Grenzwerten für den CO-Gehalt der Münchener Norm nicht genügen.

Was ist die Regensburger Norm?

Ähnlich wie die Münchener Norm verbietet die Regensburger Norm bereits seit dem 3. März 1997 in der Stadt Regensburg den Betrieb von Feuerstätten, die mit Festbrennstoffen betrieben werden. Um dennoch einen Kaminofen zu nutzen, müssen die Betreiber der Feuerstätte bei der Stadtverwaltung einen Ausnahmeantrag stellen. Die Chance auf eine Genehmigung erhalten lediglich Öfen, deren Abgase einen CO-Gehalt von 0,12 Vol.%/1,5g/m³ in Bezug auf 13 Prozent Sauerstoff nicht unterschreiten. Die Strenge Regensburger Norm soll die Bewohner der Stadt vor zu hohen Schadstoffkonzentrationen in der Luft schützen.

Was ist die BImSchV?

In der Bundesimmissionsschutzverordnung, kurz BImSchV, werden die Grenzwerte für Abgase und Emissionen sowie Feinstaub und Kohlenmonoxid geregelt. Ebenso legt die BImSchV Übergangsfristen für die Umrüstung bzw. den Austausch älterer Feuerstätten fest, welche die aktuellen Anforderungen nicht erfüllen.

Was bedeutet eine DIN-Plus Auszeichnung bei Kaminöfen?

Mit dem Prädikat DIN plus ausgewiesene Kaminöfen zeichnen sich über die reguläre DIN-Prüfung hinaus durch besondere Qualitätsmerkmale hinsichtlich Effizienz und Umweltschutz aus. So sondern mit DIN plus gekennzeichnete Kaminöfen besonders wenig Schadstoffe bei der Verbrennung ab. Die Emissionen der so klassifizierten Öfen liegen damit immer unter den Richtwerten der aktuell gültigen Verordnungen (1. BImSchV). Darüber hinaus verweist die Kennzeichnung DIN plus auf einen weitaus höheren Wirkungsgrad der Feuerstätte als er in der gängigen Prüfnorm gefordert wird. Für die Zertifizierung der Kaminöfen mit der Auszeichnung DIN plus sind unabhängige Prüflaboratorien zuständig, die ihre Ergebnisse der Zertifizierungsstelle DIN CERTCO vorlegen. Erst wenn alle Kriterien erfüllt sind, erhält der entsprechende Kaminofen die Zertifizierung.