Mit diesen Hausmitteln Erfolgserlebnisse erreichen
Wer regelmäßig seine Freizeit mit Gartenarbeit verbringt, möchte die Früchte seiner Arbeit nicht teilen oder ganz verlieren. Entsprechend unbeliebt sich Blattlaus & Co. im heimischen Garten. Chemische Pflanzenschutzmittel haben den Nachteil, auch den wertvollen Nützlingen stark zu schaden. Die natürliche Schädlingsbekämpfung dagegen wirkt gezielt gegen den Feind und schont die anderen Gartenbewohner. Erfahren Sie hier, wie vielseitig die biologische Schädlingsbekämpfung ist.
Ein Garten ist für viele im Sommer ein weiterer Wohnraum, er nur kein Dach hat. Ähnlich wie im Haus sollte auch im Garten ein gesundes Wohnklima herrschen. Viele chemische Mittel gegen Schädlinge mit Phyretrine oder Acetamiprid wirken als Nervengift, auch Menschen und Haustiere reagieren darauf. In kleinen Mengen sind diese Produkte zwar ungefährlich, noch besser ist es allerdings, sie nicht zu verwenden. Außerdem schaden diese Mittel auch den Nützlingen und zum Teil sind sie bienengiftig. Bei Obst und Gemüse für die heimische Küche sollten Sie auf die Verwendung ganz verzichten. Die Natur bietet viele Alternativen zur natürlichen oder biologischen Schädlingsbekämpfung.
In Beeten, Gewächshäusern und Balkonkästen machen sich Schädlinge gerne breit. Sie finden dort ideale Lebensbedingungen. Zu den typischen Problemverursachern gehören:
Blattläuse machen vor kaum einer Pflanze Halt. Die Tiere tauchen auf wie aus dem Nichts und bohren die jungen Triebe der Pflanzen an, um den Saft zu fressen. Den größten Teil scheiden sie unverdaut als Honigtau wieder aus. An den Pflanzen erkennen Sie die Tiere bei genauem Hinsehen sofort. Verklebte Triebe und absterbende Spitzen weisen auf die unerwünschten Untermieter hin. Wenn Sie Blattläuse entdecken, ist konsequentes Handeln gefragt. Jede Blattlaus bringt pro Tag bis zu fünf neue Läuse hervor, die sich bald auch vermehren. Hausmittel gegen Blattläuse – wie auch für die ebenso lästige Spinnmilbe und die weiße Fliege – sind:
Eine besondere Form der natürlichen Schädlingsbekämpfung ist die biologische. Dabei nutzen Sie gezielt Nützlinge, die die Schädlinge vernichten. Die Larven des heimischen Zweipunkt-Marienkäfers oder der Florfliege betrachten Blattläuse als Leibspeise. Auch Ohrenkneifer fressen diese Schädlinge sehr gern. Australische Marienkäfer haben Woll- und Schmierläuse auf dem Speiseplan, andere Arten sind auf Schildläuse spezialisiert. Schlupfwespen benötigen bestimmte Schädlinge als Futterquelle für ihren Nachwuchs. Bei Bedarf sind die verschiedensten Arten schlupffertig im Handel erhältlich.
Sinnvoller ist es allerdings, den Garten so zu gestalten, dass möglichst viele nützliche Insekten direkt vor Ort heimisch werden. Eine naturnahe Pflanzenauswahl bietet Nahrung für viele verschiedene Arten. Mit Insektenhotels unterstützen Sie die nützlichen Arten bei der Vermehrung. Ohrenkneifer nehmen dagegen gerne mit Holzwolle gefüllte und auf dem Kopf zwischen den Pflanzen aufgehängte Pflanztöpfe an. Am Tag ruhen die Insekten im Topf und in der Nacht gehen Sie direkt auf die Jagd.
Ein weiteres Problem im Garten sind Ameisen. Hier finden Sie ausführliche Informationen zur Bekämpfung der Kolonien.
Bereits bei Planung Ihres Gemüsegartens können Sie viel tun, um Schädlinge abzuhalten. Bestimmte Kombinationen von Pflanzen wirken automatisch als natürliche Schädlingsbekämpfung. Achten Sie darauf, welche Pflanzen Sie nebeneinander platzieren. Manche Arten vertragen sich gar nicht, andere geben sich gegenseitig Schutz vor Schädlingen.
Schnecken können jeden Gartenfreund an den Rand eines Nervenzusammenbruchs bringen. Die Tiere schaffen es, innerhalb von nur einer Nacht ganze Beete kahl zu fressen. Viele attraktive Blühpflanzen und große Teile des Gemüsegartens können ihnen zum Opfer fallen. Doch Schnecke ist nicht gleich Schnecke:
Der wichtigste Verbündete im Kampf gegen Schnecken ist der Igel. Ein Igel im Garten nimmt Ihnen viel Arbeit ab, da Nacktschnecken ganz oben auf seinem Speisezettel stehen. Trockenmauern, Holzstöße und ein Komposter bieten dem Igel Unterschlupf. Eine naturnahe Gartengestaltung mit heimischen Gehölzen sorgt für einen angenehmen Lebensraum. Doch auch Sie selbst können Schnecken wirkungsvoll bekämpfen.
Werden Sie mit diesen Maßnahmen der Schneckenplage nicht Herr, ist Schneckenkorn eine bewährte Lösung. Schneckenkorn besteht in der Regel aus gepresster und gefärbter Kleie mit einem Zusatz von Metaldehyd. Auf Schnecken wirkt Metaldehyd unwiderstehlich, die Körner werden sehr gut angenommen. Der im Molluskizid (lateinisch mollusca = Weichtier, caedere = töten) enthaltene Wirkstoff sorgt bei den vergifteten Tieren für eine starke Schleimbildung, die die Schnecken vertrocknen lässt. Insbesondere bei Regenwetter können sich die Tiere durch die große Feuchtigkeit regenerieren. Daher sollten Sie die Schnecken zumindest bei nasser Witterung konsequent absammeln.
Igel kommen in den meisten Fällen mit dem Einsatz von Schneckenkorn gut zurecht. Sie fressen die bunten Körner nicht und meiden auch die vergifteten Schnecken. Hunde- und Katzenhalter dagegen sollten gut auf ihre Tiere achtgeben. Manche Haustiere empfinden Schneckenkorn als Leckerbissen. Die Aufnahme größerer Mengen kann zu schweren Vergiftungen führen. Kinder sollten ebenfalls von Schneckenkorn ferngehalten werden, allerdings schützt hier der zugefügte Bitterstoff meist vor dem Verzehr.
Wühlmäuse können in einem Garten erhebliche Schäden anrichten. Die Erdhügel und Gänge ruinieren den gepflegten Rasen und die gefräßigen Tiere sind vegetarische Feinschmecker. Sie bedienen sich gerne an den Karotten im Gemüsebeet und fressen die Wurzen von wertvollen Rosenstöcken oder jungen Obstbäumen. Zerklüftete Rasenflächen und absterbende Pflanzen sind ein sicheres Zeichen für eine Wühlmausplage.
Bitte beachten Sie, dass Sie Wühlmäuse bekämpfen dürfen. Maulwürfe dagegen stehen unter Naturschutz und sind trotz der lästigen Hügel im Garten echte Nützlinge. Die Unterscheidung fällt leicht. Wühlmäuse produzieren kleinere Erdhügel, die Zugänge zum Gang liegen seitlich. Maulwürfe platzieren den Eingang in Hügelmitte. Außerdem graben Wühlmäuse sehr oberflächennah, oft sind die Gänge auch oberirdisch gut zu erahnen.
Die natürliche Schädlingsbekämpfung ist auch bei Wühlmäusen möglich. Es gibt verschiedene Mittel, die sehr zuverlässig wirken. Andere Varianten zeigen unterschiedliche Erfolgsquoten:
Giftköder sind weniger geeignet zur Wühlmausbekämpfung. Die Tiere nehmen die Köder nur in der kalten Jahreszeit an, wenn es an Frischfutter fehlt. Kommen sie mit der natürlichen Schädlingsbekämpfung nicht weiter, sind Wühlmausfallen eine ungiftige und für andere Tiere unschädliche Alternative.
Auch Ratten können zu einem Problem im Garten werden. Da es sich dabei nicht um typische Gartenschädlinge handelt, finden Sie hier einen Ratgeber zur Rattenbekämpfung. Dem für Mensch Tier lästigen Grasmilbenbefall ist ebenfalls ein eigener Ratgeber gewidmet.