Fenster abdichten Anleitung

Fenster abdichten – so schützt Du Dein Haus vor Zugluft

Deine Heizkosten steigen plötzlich oder Du hast den Eindruck, dass es durch die geschlossenen Fenster zieht? Lies, wie Du Deine Fenster richtig abdichtest, um Dein Haus vor Feuchtigkeit und Zugluft zu schützen.

Schritt 1: So prüfst Du, ob Deine Fenster dicht sind

  • Dichte mit Hilfe einer Feuerquelle oder eines Papiers überprüfen
  • Bei undichten Stellen den gesamten Rahmen abdichten

Es gibt verschiedene Methoden, um festzustellen, ob Deine Fenster undicht sind. Wenn Du mit einer angezündeten Kerze oder einem Feuerzeug am Fensterrahmen entlanggehst, flackert das Feuer an undichten Stellen. Ein Blatt Papier kann ebenso hilfreich sein, um undichte Fenster zu entlarven. Klemm ein Blatt Papier in das geöffnete Fenster und schließ es dann. Wenn Du das Papier mühelos aus dem geschlossenen Fenster herausnehmen kannst, ist diese Stelle undicht. Es ist nicht sinnvoll, nur einzelne Stellen einer Fensterdichtung zu erneuern. Für einen effektiven Schutz vor Kälte und Feuchtigkeit solltest Du die gesamten Fensterrahmen abdichten.

Fenster abdichten Schritt 1

Schritt 2: Das passende Dichtungsmaterial für die Fensterrahmen ermitteln

  • Das richtige Material für die Bauweise Deines Fensters wählen
  • Idealerweise ein altes Dichtungsmuster mit zum Einkauf nehmen

Auf welche Art und mit welchem Material Du Deine Fenster abdichtest, hängt von der Bauweise der Fenster ab. Ältere Holzfenster verfügen oft noch nicht über eine spezielle Dichtung. In diesem Fall schaffst Du relativ einfach Abhilfe mit einem Dichtungsband aus Schaumstoff zum Einkleben. Selbstklebende Gummidichtungen sind eine weitere Alternative. Damit die Klebefläche zuverlässig hält, ist ein glatter Untergrund erforderlich. Ist dieser aufgrund mehrfacher Altanstriche nicht mehr gegeben, solltest Du Acrylmasse verwenden. Sie passt sich der Oberfläche am Fensterrahmen an und haftet daher zuverlässig. Moderne Kunststoff- und Aluminiumfenster sind mit einem dehnbaren Dichtungsprofil ausgestattet, das genau in die Fensterfalz hineinpasst. Da es viele Fabrikate gibt, aber kein genormtes Fensterprofil, kann es etwas aufwendiger sein, die passenden Dichtungen zu finden. Im Idealfall schneidest Du ein Stück der alten Dichtung ab und nimmst es als Muster mit zum Einkauf.

Fenster abdichten Schritt 2

Schritt 3: Altes Dichtungsmaterial entfernen

  • Früheres Dichtungsmaterial, alte Lackreste und Klebstoffreste entfernen
  • Fensterrahmen mit einem Reiniger entfetten

Bevor Du neues Dichtmaterial anbringst, musst Du das vorherige entfernen. Dabei solltest Du auch alte, bereits absplitternde Lackreste und Klebstoffreste früherer Dichtungsbänder mit einem Spachtel abstreifen. Der Untergrund muss unabhängig vom Material der Fensterrahmen fettfrei sein. Das erreichst Du, indem Du mit etwas Spiritus oder einem Fettentferner über die Rahmen wischst. Die Gummidichtungen aus modernen Fenstern kannst Du einfach herausziehen. Das Profil der Dichtungen ist dem der Fensterfalz angepasst und klemmt daher darin.

Fenster abdichten Schritt 3

Schritt 4: Fenster abdichten – Dichtung einsetzen

  • Dichtungsprofile genau an den Ecken der Fenster anbringen
  • Acrylabdichtungen mit angefeuchteter Frischhaltefolie abdecken und aushärten lassen

Entscheidest Du sich für selbstklebende Dichtungsbänder , kannst Du diese auf den äußeren Fensterrahmen oder auf den feststehenden Rahmen so aufkleben, dass sie exakt mit dem Fenster abschließen. Auf dieselbe Weise bringst Du Gummidichtungen an Kunststofffenstern an. Du solltest darauf achten, dass die Dichtung in den Ecken der Fenster exakt aneinanderstoßen. Sie sollten nicht überlappen, weil dadurch neue Undichtigkeiten entstehen könnten, ebenso wie bei einem möglichen Zwischenraum. Dichtungsprofile für Kunststoff- und Aluminiumfenster sind eine zuverlässige und langlebige Lösung. Drück die Dichtungsprofile fest in die vorgesehenen Nuten der Fensterfalz und schneide sie in den Ecken auf Gehrung. Wenn Du ältere Holzfenster mit Acryl abdichten möchtest, benötigst Du ein wenig Hilfe, denn die Acrylmasse muss sich exakt den Fensterrahmen anpassen, ohne anzukleben. Um das zu erreichen, drückst Du mit der Kartuschenpistole Acryl auf den Fensterrahmen und deckst das Acryl dann mit Frischhaltefolie ab. Damit die Frischhaltefolie nicht anklebt, musst Du sie vorher mit Seifenwasser oder etwas Wasser mit Spülmittel anfeuchten. Nun kannst Du das Fenster verschließen, sodass sich die Acrylmasse der genauen Form der Fensterrahmen anpasst. Die Masse benötigt etwa zwei bis drei Stunden zum Aushärten. Danach kannst Du das Fenster wieder öffnen und die Frischhaltefolie vom Acryl abziehen. Die Dichtungsmasse hat sich dann genau der Fensterform angepasst.

Fenster abdichten Schritt 4

Schritt 5: Auch die Dichtungen zwischen Scheiben und Rahmen beachten

  • Fensterkitts regelmäßig erneuern
  • Überstehende Kitts abschneiden

Nicht immer ist allein eine Undichtigkeit zwischen Fensterflügel und festen Fensterteilen die einzige Ursache für eine Undichtigkeit. Fenster können ebenfalls am Übergang zwischen Scheibe und Rahmen undicht werden. Während moderne Kunststoff- und Aluminiumfenster an diesen Stellen mit festen Gummidichtungen verschlossen sind, findest Du bei Holzfenstern häufig noch die Verwendung des traditionellen Kitts. Kitt wird mit der Zeit porös und brüchig und muss daher von Zeit zu Zeit erneuert werden. Im Idealfall dichtest Du die Scheiben bei jedem Anstrich der Fensterrahmen mit neuem Kitt ab. Kitt hat ähnliche Eigenschaften wie Knetgummi. Wenn Du es zwischen den Händen erwärmst, wird es weich und leicht formbar. Nachdem Du den alten Fensterkitt mithilfe eines Cuttermessers entfernt hast, formst Du mit den Händen eine lange, dünne Rolle aus dem neuen Kitt und drückst ihn rund um die Fensterscheibe zwischen Glas und Rahmen. Um eine glatte Oberfläche zu erreichen, schneidest Du den überstehenden Kitt mit einem Cuttermesser ab. Ist eine Dichtung zwischen Glas und Rahmen von Kunststofffenstern defekt, benötigst Du die zu dem Fenster passende Dichtung , die Du nach dem Entfernen der alten Dichtung fest einklebst.

Fenster abdichten Schritt 5

Schritt 6: Ist die Fuge zwischen Fenster und Hauswand noch dicht?

  • Übergänge zwischen Rahmen und Wänden sowie Fensterbänken und Mauerwerk überprüfen
  • Dichtungsmasse bei Bedarf erneuern

Da Du gerade dabei bist, Deine Fenster zu renovieren, solltest Du auch die Übergänge zwischen den Fensterrahmen und Wänden überprüfen sowie die Dichtungsfugen zwischen Fensterbänken und Mauerwerk. An diesen Stellen besteht bei Undichtigkeit vor allem die Gefahr, dass Feuchtigkeit ins Mauerwerk und ins Haus eindringen kann. Tastest Du mit den Fingern über die alten Dichtungen und siehst sie Dir genau an. Wenn Du der Meinung bist, es wäre besser, die Fugen neu abzudichten, schneidest Du mit dem Cuttermesser die alte Dichtungsmasse heraus und füllst die Fugen neu mit Bausilikon für den Außenbereich.

Fenster abdichten Schritt 6

Schritt 7: Dichtungen regelmäßig prüfen und pflegen

  • Gummidichtungen insbesondere im Winter regelmäßig pflegen

Gummidichtungen, insbesondere die hochwertigen Dichtungsprofile, sind besonders langlebig, wenn Du sie regelmäßig pflegst. Vor allem vor den Wintermonaten solltest Du das Gummi regelmäßig mit Graphit oder einem Silikonspray behandeln, damit es lange geschmeidig bleibt.

Fenster abdichten Schritt 7