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Wandfarbe sprühen – Schritt für Schritt

Ein neuer Wandanstrich bringt Leben ins Zimmer und gehört zum gründlichen Renovieren der Wohnung oder des Hauses einfach dazu. Das Streichen der Wände ist aber leider eine mühsame Arbeit. Warum greifen Sie daher nicht einfach zu einer praktischen Feinsprühpistole und machen sich das Leben leichter? Hier lesen Sie, wie man mit einer Sprühpistole richtig umgeht und wie Sie Schritt für Schritt zu einem perfekten Farbauftrag gelangen.

Farbsprühsysteme

Welche Farbe nutze ich für welche Wand?

Die unterschiedlichen Farbarten haben ihre Vorzüge für die einzelnen Wohnräume. Wählen Sie mithilfe der folgenden Tabelle eine geeignete Farbe zum Streichen Ihrer Innenräume:

     
Farbart Untergrund Raum Charakter
Dispersionsfarbe
  • Raufasertapeten
  • grundierter Gipskarton
  • Zementfaserplatten
  • nahezu jede Wand
  • Gipskarton und Zementfaserplatten sollten vorher gut grundiert sein, damit sie nicht zu viel der Farbe aufsaugen (sonst verliert die Dispersionsfarbe ihre Deckkraft)
  • vor allem geeignet für Räume, die schnell wieder bezogen werden sollen: z. B. Wohn- und Schlafräume sowie Büros
  • ist besonders einfach aufzutragen und besitzt eine hohe Deckkraft
  • ist fleckenbeständig und abwaschbar
Kalkfarbe
  • Kalkputz
  • Kalkzementputz
  • Mauerstein (sowohl gebrannt als auch ungebrannt)
  • eignet sich besonders für Küchen, Bäder und Kellerräume
  • erzeugt einen warmen, matten Farbton und kommt gut mit Feuchtigkeit zurecht
  • ist sehr umweltfreundlich und neutralisiert Gerüche
  • ist sehr wischbeständig, wenn auch schwerer zu verarbeiten (da die Farbe auf der Haut ätzend wirkt, sollten während des Anstrichs unbedingt Schutzhandschuhe getragen werden)
Lasur
  • Putz
  • Mauerwerk
  • Sichtbeton
  • auf Dispersionsfarbe
  • jede Wand; die Lasur ergänzt einen Anstrich
  • ergänzt die bestehende Farbe beziehungsweise den Anstrich
  • Untergrund bleibt unter der Lasur immer erkennbar, da diese lichtdurchlässig ist
Latexfarbe
  • Raufasertapeten
  • grundierte Gipskarton- und Zementfaserplatten
  • eignet sich vor allem für beanspruchte Räume, also: Flure, Küche, Bäder, Kellerräume und Kinderzimmer
  • ist äußerst abriebfest und diffusionsfähig
  • wasserabweisend
  • Untergrund bleibt sichtbar (z. B. Raufaser)
  • lässt sich allerdings nur schwer überstreichen
Leimfarbe
  • für unbeanspruchte Flächen: Zimmerdecken, Raufasertapeten und Gipskarton
  • ausschließlich trockene Räume, da die Farbe schimmelempfindlich ist
  • deckt gut
  • ist besonders für Allergiker geeignet
  • trocknet sehr schnell
Mineralfarben
  • Beton
  • Kalkmörtel
  • zementhaltiger Mörtel
  • aufgrund der besonderen Eignung für Allergiker (wasserdampfdurchlässig) vor allem für das Schlaf- oder Kinderzimmer geeignet
  • auch im Badezimmer gut verwendbar
  • licht- und waschecht
  • blättert nicht ab
  • umweltfreundlich
  • ist schwer zu verarbeiten, dafür verschmutzt sie kaum und ist sehr farbtonstabil
Silikatfarbe
  • Tragfähige Untergründe wie:
  • Beton
  • Kalk
  • Kalkzement
  • Klinker
  • Zementputz
  • Ziegel
  • aufgrund der besonderen Eignung für Allergiker (wasserdampfdurchlässig) vor allem für das Schlaf- oder Kinderzimmer geeignet
  • auch im Badezimmer gut verwendbar
  • eignet sich besonders für feuchte Räume, da sie vor Schimmelbildung schützt
  • Verarbeitung ist schwierig (Schutzkleidung ist wichtig, da die Farbe ätzend wirkt)
  • Hilfe von einem Fachmann sollte in Anspruch genommen werden
  • kann nicht zum Übermalen von Dispersionsfarbe verwendet werden

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Schritt 1: Wand vorbereiten

  • Unregelmäßigkeiten ausgleichen
  • Wände von Staub und Schmutz befreien
  • Möbel abdecken

Überprüfen Sie die Wand nach dem Abziehen der alten Tapete oder dem Abtragen des alten Anstrichs auf Unregelmäßigkeiten. Kleinere Dellen in der Wand können Sie mit einer Spachtelmasse ausgleichen. Damit der spätere Farbauftrag besser hält, kann es sinnvoll sein, eine Grundierung aufzutragen. Befreien Sie die Wand aber auf jeden Fall von Schmutz und Staub. Hierfür greifen Sie am besten zu einer großen Universalbürste.

Zur Vorbereitung gehört auch die Abdeckung umstehender Möbel. Legen Sie eine Abdeckfolie über alle Möbelstücke in der Nähe, damit diese nicht ebenfalls mit Farbe eingedeckt werden. Fußleisten und Fenster müssen ebenfalls abgedeckt werden ebenso wie Lichtschalter und Türgriffe. Achten Sie darauf, dass sich der Sprühnebel aus einer Farbpistole schnell in Bereiche ausbreiten kann, die eigentlich nicht vorgesehen waren. Decken Sie also lieber zu viel als zu wenig ab. Für das Abkleben von Steckdosen und Lichtschaltern eignet sich Malerkrepp hervorragend. Dieser lässt sich nach der Verwendung sehr leicht wieder von der Wand lösen.

Wandfarbe sprühen Schritt 1

Schritt 2: Farbe fließfähig machen

  • Normale Wandfarbe mit Verdünner mischen

Eine der wichtigsten Vorbereitungen beim Arbeiten mit der Sprühpistole betrifft die Konsistenz der Wandfarbe. Nur eine fließfähige Farbe ist geeignet, mit der Pistole verarbeitet zu werden. Auf keinen Fall dürfen Sie eine dickflüssige Farbe verwenden, die Düse der Pistole würde sonst sofort verstopfen. Eine verstopfte oder eingetrocknete Düse wieder zu öffnen, ist eine langwierige Arbeit. Aus diesem Grund sollten Sie eine normale Wandfarbe in jedem Fall mit einem passenden Verdünner vermischen, um die Fließfähigkeit herzustellen. Häufig genügt aber auch einfaches Wasser. Richten Sie sich hierbei immer nach den Angaben des Herstellers der Farbe. Weiterhin sind Spezialfarben erhältlich, die für die Verwendung mit Sprühpistolen konzipiert sind.

Was ist Dispersionsfarbe?
Dispersionsfarbe bezeichnet im allgemeinen Sprachgebrauch wasserlösliche Wand- und Deckenfarben für den Innengebrauch. Die atmungsaktiven Farben sind in der Regel sehr zähflüssig, lassen sich aber mit Wasser verdünnt auch mit der Spritzpistole verarbeiten. Der Begriff Dispersion kommt aus der Chemie und meint eine feine Verteilung von Teilen eines Stoffes in einem anderen. Bei Dispersionsfarben sind das für gewöhnlich Binde-, Lösungs- und Farbmittel sowie Zusatzstoffe. Sind keine Lösemittel und Weichmacher enthalten, ist Dispersionsfarbe relativ geruchsneutral. Ein klarer Vorteil: Die Wand- und Deckenfarbe zeichnet sich durch eine hohe Deckkraft beim Anstreichen von Innenwänden aus.

Wandfarbe sprühen Schritt 2

Schritt 3: Spritzpistole einstellen

  • Probesprühen zum finden der richtigen Konsistenz und des passenden Drucks

Als nächstes müssen Sie den Luftstrom der Spritzpistole richtig einstellen. In der Pistole ist eine Turbine integriert, von welcher abhängig ist, wie viel Farbe Sie auf die Wand sprühen. Sie sollten unbedingt ein Blatt Papier oder ein Stück Tapete zur Hand nehmen und darauf eine Probesprühung machen. Finden Sie heraus, ob der Druck zu hoch oder zu niedrig ist, und stellen Sie die Pistole korrekt ein. Das Probesprühen ist auch deshalb hilfreich, weil die Farbpistole am Anfang manchmal zum Tropfen oder Spritzen neigt. Diese Spritzer sollten auf dem Blatt Papier und nicht auf der Wand landen. Spritzer können aber auch darauf hindeuten, dass die Farbe zu dünnflüssig geraten ist. In diesem Fall müssen Sie wieder etwas unverdünnte Farbe dazugeben. Fangen Sie mit dem Sprühen auf der Wand nicht an, bevor Sie eine geeignete Einstellung gefunden haben.

Wandfarbe sprühen Schritt 3

Schritt 4: Farbe sprühen

  • 90° zur Wand mit einem Abstand von ca. 30 cm
  • Nur in Bewegungen sprühen

Beim Besprühen der Wand nehmen Sie einen bequemen Stand ein und halten die Pistole mit einem Winkel von 90 Grad zur Wand fest. Der Abstand zur Wand sollte etwa 30 Zentimeter betragen.

Eine der wichtigsten Regeln beim Besprühen der Wand ist, dass Sie nur in der Bewegung sprühen dürfen. Halten Sie die Farbpistole still und sprühen trotzdem, wird der Farbauftrag schnell viel zu dick. Besser ist es, in Schichten zu arbeiten und sich Schritt für Schritt an den richtigen Farbauftrag heranzutasten. Aus diesem Grund ist es vorteilhaft, während des Sprühens die Pistole stets in Bewegung zu halten.

Weiterhin sollten Sie immer in Bahnen sprühen. Beginnen Sie oben unterhalb der Decke und bewegen Sie die Pistole dann nach unten. Setzen Sie auf diese Weise eine Bahn neben die andere. So erhalten Sie in der Regel das beste und gleichmäßigste Ergebnis.

Vorsicht ist beim Sprühen in der Nähe von Fenstern, Steckdosen und Lichtschaltern geboten. Hier müssen Sie präzise und etwas langsamer arbeiten als auf der freien Fläche auf der Wand. Sie sollten mit diesen Ecken und Kanten und Problemstellen beginnen und dann zu den Wänden übergehen. In dieser Reihenfolge fällt Ihnen die Arbeit leichter. Beim Bearbeiten der freien Flächen können Sie die Vorteile der Sprühpistole natürlich voll ausnutzen und große Farbmengen in kurzer Zeit verarbeiten. Insgesamt geht die Arbeit mit der Sprühpistole viel schneller als mit einer Farbrolle oder gar einem Pinsel.

Wandfarbe sprühen Schritt 4

Schritt 5: Wand trocknen lassen

  • Nachbearbeitung erst nach min. 20 Minuten

Lassen Sie nun die Wand gründlich trocknen. Je nach Art der verwendeten Farbe kann das unterschiedlich lange dauern, wenigstens 20 Minuten sollten Sie aber auf jeden Fall warten. Erst wenn die Wand getrocknet ist, wird erkennbar, ob Sie wirklich gleichmäßig gearbeitet haben. Sollten sich irgendwo Stellen ergeben haben, an denen der Farbauftrag noch nicht dick genug war, können Sie nun nacharbeiten. Da die Farbpistole die Farbe sehr fein versprüht, kann es schnell passieren, dass Sie etwas zu wenig Farbe aufgetragen haben.

Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden und die Wand ist vollständig getrocknet, können Sie nun die abgeklebten Bereiche wieder befreien und die Abdeckfolien wegnehmen.

Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung ist es ganz einfach, Wandfarbe zu sprühen. Viele weitere Ratgeber sowie Farben und sonstige Malerutensilien für das Besprühen und Streichen Ihrer Wände finden Sie in unserem Onlineshop.

Wandfarbe sprühen Schritt 5