Kaminofen-Vergleich: Welcher Ofentyp passt zu mir?
Kaminöfen sind beliebt: Rund elf Millionen Kaminöfen, Kachelöfen und Pelletöfen sorgen in Deutschland für wohlige Wärme und eine gemütliche Atmosphäre. Die Auswahl an Modellen und Varianten ist groß. Welcher Kaminofen für Dich der richtige ist, erfährst Du hier.
Inhaltsverzeichnis
- Kaminöfen im Vergleich
- Was zeichnet einen Kaminofen aus?
- Vor- und Nachteile von Kaminöfen
- Festbrennstoffofen für Holz
- Brennstoffbedarf bedenken
- Pelletofen – sauber und umweltfreundlich
- Wie funktioniert ein Pelletofen?
- Pelletöfen im Vergleich
- Kosten und Fördermöglichkeiten von Pelletöfen
- Checkliste für Pelletöfen
- Reinigung und Wartung von Pelletöfen
- Ölofen – der Klassiker
- Wie funktioniert ein Ölofen?
- Checkliste für Ölöfen
- Wartung und Pflege von Ölöfen
- Raumluftunabhängiger Ofen
- Wie funktioniert ein raumluftunabhängiger Ofen?
- Vorteile und Nachteile von raumluftunabhängigen Öfen
- Kaminbesteck & Co.
- Dekokamin
- Vor- und Nachteile von Dekokaminen
- Checkliste Kaminofenwahl
Kaminöfen im Vergleich
Stellt man sich einen Kaminofen vor, denken die meisten wahrscheinlich an einen mit Holz zu befeuernden Ofen. Doch neben Modellen für die klassischen Holzscheite sind auch Pelletöfen, Öfen mit Ölfeuerung oder Dekokamine erhältlich. Letztere bieten den Vorteil, dass sie für den Anschluss keinen Schornstein benötigen.
Was zeichnet einen Kaminofen aus?
Bei einem Kaminofen handelt es sich immer um einen beweglichen Ofen, der frei im Raum aufgestellt und über das Ofenrohr an den Schornstein angeschlossen wird. Damit ist ein Kaminofen flexibler als ein grundständiger Ofen wie der Kachelofen, der fest im Raum eingebaut wird. Aktuell beliebt sind besonders Modelle, die mit
- Holz
- Pellets oder
- Heizöl
betrieben werden. Sogenannte Allesbrenner, die auch mit Kohle befeuert werden können, sind weniger beliebt. Der vergleichsweise hohe Anschaffungspreis sowie der schmutzintensive Brennstoff sprechen dagegen.
Vor- und Nachteile von Kaminöfen
Ein Kaminofen sorgt schnell für angenehme Wärme und eine gemütliche Atmosphäre im Raum. Je nach Modell und Brennstoff bieten Kaminöfen verschiedene Vor- und Nachteile:
Art des Kaminofens |
Vorteile |
Nachteile |
Holzbefeuerter Kaminofen |
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Pelletofen |
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Ölofen |
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Raumluftunabhängiger Kaminofen |
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Dekoofen (Elektro) |
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Dekoofen (Ethanol) |
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Festbrennstoffofen für Holz – der klassische Kaminofen
Zu den beliebtesten Modellen gehören Kaminöfen, die mit traditionellen Holzscheiten befeuert werden. Du findest Öfen mit und ohne Sichtfenster, aus Gusseisen oder Stahlblech, Modelle mit Verkleidung aus Naturstein oder Keramik. Einen Kaminofen kannst Du mit
- Scheitholz
- Holzbriketts und einige mit
- Braunkohlebriketts
betreiben.
Möchtest Du den Kaminofen nur stundenweise nutzen, entscheide Dich für ein Modell mit Zeitbrand. Hier hält der Ofen die Glut mindestens 45 Minuten lang bei konstanter Temperatur. Soll der Kaminofen dagegen die Heizung dauerhaft unterstützen oder ersetzen, wähle ein Modell mit Dauerbrand. Die Temperatur der Glut bleibt mindestens vier Stunden konstant und fällt danach langsam ab. Im Idealfall musst Du nur alle zwölf Stunden Brennmaterial nachlegen. Zu den typischen Ausführungen von Holzöfen gehören unter anderem:
- Kaminofen
- Küchenofen
- Werkstattofen
Du kannst Deinen Kamin auch einfach selbst zusammensetzen und fest einbauen. Dafür gibt es fertige Kaminbausätze.
Brennstoffbedarf bedenken
Holz als Brennstoff ist umweltfreundlich. Es handelt sich um einen nachwachsenden Rohstoff, der CO 2 -neutral verbrennt. Lediglich eine gewisse Feinstaubbelastung kann auftreten. Allerdings verlangt Holz nach viel Platz. Möchtest Du frisch geschlagenes Holz kaufen, benötigst Du eine Lagermöglichkeit für den Bedarf von zwei Jahren. So lange dauert es in der Regel, bis die Restfeuchte im Holz unter 20 Prozent gesunken ist.
Du kannst Dich aber auch mit bereits getrocknetem Kaminholz versorgen. Das ist bequem, jedoch etwas kostenintensiver. Scheitholz sollte möglichst im Außenbereich gelagert werden, da die Restfeuchte in geschlossenen Räumen zu Schimmelbildung führen kann. Holz- und Braunkohlebriketts dagegen gehören in einen trockenen und luftigen Raum.
Wenn Du viel Weichholz wie Fichte nutzt, erhältst Du ein schönes Flammenspiel. Allerdings verbrennt das Weichholz schnell und die Wärmeabgabe fällt geringer aus als bei Hartholz. Kohlebriketts und Hartholz wie Buche verbrennen langsam und liefern über viele Stunden Wärme. Dafür wiederum fällt das Flammenbild weniger spektakulär aus.
Ist ein Kaminofen gefährlich?
Offenes Feuer in Wohnräumen erfordert einen sorgsamen und fachgerechten Umgang. Wenn Du alle Sicherheitshinweise beachtest, ist der Betrieb sicher.
Pelletofen – sauber und umweltfreundlich
Ein Pelletofen verbrennt ebenfalls Holz. Doch handelt es sich hier nicht um Scheite oder Holzbriketts: Der Brennstoff liegt als Pellet vor. Pellets bestehen aus gepressten Holzspänen. Von klassischen Kamin- oder Kachelöfen unterscheiden sich Pelletöfen auch im Aufbau.
Wie funktioniert ein Pelletofen?
In einem Pelletofen verbrennen die Pellets in einer speziellen Brennmulde. Viele Hersteller gestalten die Brennmulde so, dass ein schönes Flammenbild entsteht. Pelletöfen bieten den Vorteil, dass die meisten Modelle über einen Vorratsbehälter verfügen, aus dem sich die Pellets automatisch bedarfsgerecht nachlegen lassen. Die Zündung erfolgt elektrisch über einen Glühdraht und ist auch zeitgeführt möglich.
Dadurch sind Pelletöfen besonders komfortabel. Oft genügt es, den Brennstoffvorrat alle ein bis zwei Tage aufzufüllen und ab und zu den Aschebehälter zu leeren. Du musst den Pelletofen zudem nicht erst anheizen – er startet auf Knopfdruck oder zur voreingestellten Zeit.
Pelletöfen im Vergleich
Pellet-Einzelöfen sind für die Beheizung einzelner Räume gedacht. Je nach Leistung und Zuschnitt der Räume kann ein Ofen große Flächen beheizen wie das Erdgeschoss im Einfamilienhaus mit offenem Wohn-/Essbereich und offener Küche. Du hast die Wahl:
- Luftgeführter Pelletofen: Diese Modelle arbeiten ähnlich wie klassische Kaminöfen für Scheitholz. Einerseits gibt das Ofengehäuse Strahlungswärme ab, andererseits ziehen Lüftungsschlitze am Gehäuse die Raumluft an und leiten sie an der heißen Brennkammer vorbei. Damit wird die Luft wie mit einem Heizkörper erwärmt.
- Wasserführender Pelletofen: Diese Modelle geben Wärme am Aufstellort direkt ab und können zudem an die Zentralheizung angeschlossen werden. Damit unterstützt die günstige und umweltfreundliche Heizenergie aus den Pellets gleichzeitig die hauseigene Zentralheizung.
Ist ein luftgeführter oder ein wasserführender Pelletofen besser?
Es kommt immer auf den Verwendungszweck an. Für das Heizen in der Übergangsphase oder als Zusatzheizung an besonders kalten Tagen ist ein luftgeführtes Modell ideal. Soll der Pelletofen während der gesamten Heizperiode genutzt werden, bietet sich ein Ofen mit Wasserführung an.
Doch es gibt auch Unterschiede beim Bedienkomfort der verschiedenen Modelle:
- Manuelle Pelletöfen: Diese günstigen Einstiegsmodelle befüllst Du von Hand und startest den Brennvorgang. Die Heizleistung lässt sich nur wenig regulieren.
- Automatische Pelletöfen: Hier kannst Du die gewünschte Raumtemperatur und die Heizzeiten am Gerät einstellen. Ein Gebläse unterstützt einen gleichmäßigen Abbrand. Diese Geräte verfügen über einen Vorratsbehälter, aus dem die Pellets bedarfsgerecht in den Brennraum transportiert werden.
Kosten und Fördermöglichkeiten von Pelletöfen
In der Anschaffung sind Pelletöfen teurer als klassische Kaminöfen. Doch folgende Gründe machen eine Investition lohnenswert:
- Holzpellets sind sehr trocken. Der Brennwert wird optimal ausgenutzt.
- Holzpellets bestehen aus gemischtem Holz und liefern einen nahezu konstanten Brennwert.
- Die Heizleistung lässt sich optimal steuern. Überheizen wird zuverlässig vermieden.
- Unter bestimmten Voraussetzungen fördert der Staat eine Pelletheizung mit beachtlichen Zuschüssen.
Fördermittel für den Erwerb eines Pelletofens erhältst Du beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Bitte beachte, dass der Antrag auf Fördermittel vor dem Kauf eines Pelletofens gestellt werden muss.
Checkliste für den Erwerb und den Betrieb von Pelletöfen
Hier haben wir wichtige Fragen für Dich zusammengestellt, die Du vor Anschaffung eines Pelletofens beantworten solltest:
- Sind Schornstein und Aufstellort für einen Ofen geeignet?
→ Im Zweifel fragst Du am besten Deinen Schornsteinfeger vor Ort. - Informationen zu Fördermöglichkeiten eingeholt und ggf. Antrag gestellt?
- Besteht der Untergrund des Ofenstellplatzes aus feuerfestem Material wie Fliesen oder Naturstein? Falls nicht, benötigst Du eine Bodenschutzplatte.
- Passt die Heizleistung des Pelletofens zur Raumgröße?
→ Rechne mit 1 bis 2 kW Leistung für 10 qm Grundfläche. - Erfüllt der gewählte Pelletofen die geltenden Abgasnormen?
- Ist die Abnahme des eingebauten Pelletofens durch den Schornsteinfeger erfolgt?
Reinigung und Wartung von Pelletöfen
Pelletöfen sind sehr pflegeleicht und wartungsarm. Einige Maßnahmen solltest Du allerdings regelmäßig durchführen, um den sicheren energieeffizienten Betrieb zu gewährleisten.
- Reinige regelmäßig den Brennraum. Ein Aschesauger leistet hier gute Dienste.
- Bei einem manuellen Pelletofen musst Du die Asche aus dem Brennraum entfernen. Bei automatischen Modellen genügt es, den Aschebehälter regelmäßig zu leeren.
- Lasse den Pelletofen einmal jährlich durch einen Fachbetrieb warten.
- Mindestens zu Beginn der Heizsaison muss der Schornstein gereinigt werden. Nutzt Du den Ofen durchgehend während der gesamten Heizperiode, sollte der Schornsteinfeger zweimal pro Saison aktiv werden, um einen Kaminbrand zu verhindern.
- Lagere die Pellets trocken. Entsorge feuchtes Material. Nasse Brennstoffe liefern nur wenig Heizenergie und verrußen Ofenrohre und Kamin stark.
Ölöfen – die Klassiker
Mit der modernen Zentralheizung sind mit Öl befeuerte Öfen aus der Mode gekommen. Aber in einigen Fällen bieten sich die Klassiker auch heute noch zum Heizen an. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn keine zentrale Heizungsanlage vorhanden ist oder der Anschluss von Nebengebäuden zu aufwendig erscheint. Ein Ölofen bietet den Vorteil, dass er über einen kleinen Öltank verfügt. Du füllst bei Bedarf neues Öl ein und musst Dich sonst nur selten um den Ofen kümmern. Einige Modelle lassen sich sogar an eine zentrale Ölversorgung anschließen. Damit verringert sich der Arbeitsaufwand noch mehr, denn auch einen Aschebehälter musst Du hier nicht leeren.
Wie funktioniert ein Ölofen?
Ein Ölofen besteht aus einem Öltank mit einer Leitung zur Öldüse. Über diese Düse tropft das Heizöl in die Verdunstungsschale in der Brennkammer. Nach dem Zünden, das elektrisch oder mittels Anzünder und Streichholz erfolgt, startet der Brennvorgang. Das nötige Heizöl Extra Leicht hat einen Flammpunkt von 55 Grad Celsius und muss nicht vorgewärmt werden. Ist der Ofen angezündet, regulierst Du die Heizleistung über ein Einstellrädchen. Ölöfen produzieren ähnlich wie normale Heizkörper in erster Linie Konvektionswärme, die den Raum schnell erwärmt. Zusätzlich verfügen Ölöfen über eine Auffangwanne, um eventuell überlaufendes Öl zurückzuhalten. Die verschiedenen Modelle sind in klassischem und in modernem Design erhältlich.
Die Vorteile eines Ölofens liegen vor allem im hohen Bedienkomfort. Sie liefern schnelle Wärme und erlauben die genaue Kontrolle der Heizkosten. Zudem sind Ölöfen wartungsarm, robust und günstig in der Anschaffung. Auch Heizöl ist bei einer Abnahme von großen Mengen preiswerter. Moderne Ölöfen überzeugen mit einem großen Öltank, attraktivem Design und sinnvollen Zusatzfunktionen wie einem Warmhaltefach für Tee.
Kann ein Ölofen überlaufen?
Ein Ölofen ist bei sachgerechter Bedienung eine saubere Brennstätte. Fülle den Ölbehälter nie randvoll. Bei Wärme dehnt sich das Öl aus und kann überlaufen.
Checkliste für den Erwerb und die Installation
Bevor Du einen Ölofen in Betrieb nimmst, beachte alle nachfolgenden Kriterien:
- Ist ein Kamin vorhanden und für den Anschluss des Ölofens geeignet?
- Ist ein Tank zur Lagerung des Heizöls installiert?
- Entspricht der gewünschte Ölofen den geltenden Vorschriften?
- Ist eine Ölkanne zum tropffreien Befüllen vorhanden?
- Ist die Abnahme des angeschlossenen Ölofens durch den Schornsteinfeger erfolgt?
Wartung und Pflege von Ölofen
Damit der Ölofen über viele Jahre fehlerfrei funktioniert, solltest Du den Ofen mindestens einmal jährlich gründlich reinigen – bei Bedarf auch häufiger.
So gehst Du vor:
- Halte einen Feuerlöscher bereit.
- Zur Reinigung benötigst Du einen Handfeger, eine Drahtbürste sowie ein Tuch und etwas Wasser.
- Stelle sicher, dass die Ölzufuhr geschlossen ist.
- Beginne mit der Reinigung der Brennkammer. Bürste Aschereste von den Brennringen und Seitenwänden mit einem Handfeger ab.
- Benutze kein Tuch – die Asche könnte die Löcher in den Wänden verstopfen. Freie Löcher sind wichtig für eine emissionsarme und vollständige Verbrennung.
- Sind einige Löcher verstopft, reinige diese mit einer Drahtbürste.
- Stelle sicher, dass niemals Wasser in den Brennraum gelangt. Eine gefährliche Verpuffung wäre die Folge.
- Lose Asche nimmst Du mit einem Aschesauger auf.
- Reinige die Oberflächen sowie das Sichtfenster mit milder Seifenlauge und einem weichen Tuch. Scheuermittel oder harte Schwämme zerkratzen die empfindlichen Oberflächen.
- Die meisten Modelle besitzen eine integrierte Kurbel, mit der Du den Ölzulauf reinigst.
Wie oft muss ein Ölofen gewartet werden?
Lasse Deinen Ölofen einmal jährlich – idealerweise kurz vor Beginn der Heizperiode – fachgerecht warten.
Raumluftunabhängiger Ofen – die Lösung für Energiesparhäuser
Klassische Einzelöfen, die in Wohnräumen aufgestellt werden, beziehen ihre Verbrennungsluft aus der Raumluft. In älteren Gebäuden stellt das kein Problem dar, denn deren Gebäudehüllen sind nicht sehr dicht: Es gibt viele Spalte an Fenstern und Türen, durch die frische Außenluft nachströmen kann. Bei modernen Energiesparhäusern sorgt dagegen die hervorragende Dämmung für einen nahezu perfekten Luftabschluss. Häufig kommen Lüftungsanlagen zum Einsatz, um den Innenraum gezielt mit Frischluft zu versorgen. Bei Nutzung eines klassischen Kachelofens oder Kaminofens würde ein Unterdruck entstehen. Das Feuer könnte nicht mehr sauber brennen und gefährliche Rauchgase würden in die Räume gezogen.
Deshalb schreibt der Gesetzgeber vor, dass in diesen Fällen ein raumluftunabhängiger Ofen installiert werden muss. Das gilt auch dann, wenn Dunstabzugshauben oder Ablufttrockner zu einem Unterdruck im Haus führen können.
Wie funktioniert ein raumluftunabhängiger Ofen?
Bis auf einen kleinen Unterschied arbeitet ein raumluftunabhängiger Ofen nicht anders als ein normaler Kaminofen. Anstelle der Schlitze für die Luftzufuhr aus dem Raum besitzt er eine Zuluftleitung, die den Ofen mit frischer Außenluft versorgt. Die Versorgung kann auf zwei Arten erfolgen:
- Zuluftleitung in der Außenwand: Der Ofen zieht die nötige Luft durch eine durch die Außenwand gelegte Zuleitung.
- Konzentrisches Luft-Abgas-System: Die Leitung zur Luftzufuhr umschließt die Abluftleitung im Schornstein. Dieses System bietet den Vorteil, dass die abgeleiteten Rauchgase die kühle Außenluft bereits vorwärmen.
Vorteile und Nachteile von raumluftunabhängigen Öfen
Die Vorteile eines raumluftunabhängigen Ofens liegen auf der Hand: Diese Modelle bringen wohlige Wärme und knisterndes Kaminfeuer in moderne Gebäude, in denen der Betrieb eines klassischen Kaminofens unmöglich ist. Zudem nutzt Du die Ofenwärme hier besonders gut aus, da beim Verbrennungsprozess keine kalte Außenluft in die Räume nachströmt.
Als Nachteil erweisen sich ein höherer Preis sowie das Auskühlen des Kaminzimmers durch die externe Luftzufuhr bei Nichtbenutzung. Zusätzlich fördert die kühle Außenluft Kondenswasserbildung und damit Rost am Ofen. Dieser Nachteil lässt sich jedoch leicht durch einen Verbrennungsluftstutzen ausgleichen. Mit dem Stutzen schließt Du die externe Luftzufuhr bei Nichtgebrauch komplett ab. Die Stutzen sind nicht mit einer herkömmlichen Drosselklappe zu vergleichen, wie sie in Schornsteinen zum Einsatz kommt. Sie sind gut gedämmt und beugen Wärmeverlusten über die Luftzufuhr effektiv vor.
Kaminbesteck & Co. – Grundausstattung für Deinen Ofen
Mit einem Kaminofen allein ist es nicht getan. Du benötigst auch einige Utensilien, um den Ofen komfortabel und sicher nutzen zu können. Zur Grundausstattung gehören deshalb:
- Kaminbesteck: Schürhaken, Schaufel oder Spaltzange unterstützen Dich dabei, das Brenngut perfekt zu positionieren und verhindern verschmutzte oder verbrannte Finger.
- Kaminholzaufbewahrung: Ein kleines Kaminregal, ein Kaminholzkorb oder ein Kaminholzwagen ist geeignet, um einen kleinen Brennstoffvorrat im Kaminzimmer vorrätig zu halten.
- Funkenschutz: Besteht der Boden am Aufstellort aus einem brennbaren Material, benötigst Du eine Bodenschutzplatte aus Metall oder Glas. Bei einem offenen Kamin ist zusätzlich ein Funkenschutz zum Aufstellen empfehlenswert.
- Kamingitter: Vor allem für Familien mit kleinen Kindern oder mit Haustieren ist ein Kaminschutzgitter eine sinnvolle Anschaffung. Es sorgt für Abstand zur Feuerstelle.
- Feuerlöscher: Wer eine Feuerstelle in der Wohnung einrichtet, sollte über einen Feuerlöscher verfügen.
Dekokamin – attraktives Flammenspiel auch ohne Kaminanschluss
Mit einem Dekokamin erfüllst Du Dir den Traum von knisterndem Kaminfeuer auch ohne einen Kaminanschluss. Diese Lösung bietet sich an, wenn der Vermieter einem Kaminofen nicht zustimmt, kein geeigneter Schornstein vorhanden ist oder Du einen Aufstellort abseits vom Kamin bevorzugst. Dabei hast Du die Wahl zwischen zwei verschiedenen Varianten.
- Elektrischer Dekokamin: Diese Modelle strahlen Wärme ab und verfügen zusätzlich über ein täuschend echtes, getrennt schaltbares Flammenspiel.
- Ethanol-Kamin: Hier sorgt flüssiges oder gelförmiges Ethanol für echte Flammen. Der Effekt ist nicht zum Heizen geeignet, da eine ausreichende Luftzufuhr gewährleistet sein muss. Zudem entsteht ein typischer Geruch, den manche Verbraucher als unangenehm empfinden.
Vor- und Nachteile von Dekokaminen im Überblick
Ausführung |
Vorteile |
Nachteile |
Elektro-Kamin |
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Ethanol-Kamin |
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Checkliste Kaminofenwahl: Hast Du an alles gedacht?
Die folgende Checkliste unterstützt Dich bei der Auswahl des passenden Kaminofens und der nötigen Vorbereitung.
- Erlaubnis erteilt?
→ Schornsteinfeger, Gemeindeverwaltung und eventuell Vermieter - Statik geprüft?
→ Kann die Decke das Gewicht des gewünschten Ofens tragen? - Schornstein vorhanden, intakt und mit passendem Querschnitt?
- Heizleistung ermittelt?
→ Wie leistungsstark soll der Kaminofen sein? - Lagermöglichkeiten ausgemessen?
→ Prüfe die Lagermöglichkeiten für den gewünschten Brennstoff - Verfügbarkeit des Brennstoffs geprüft?
→ Entscheide Dich für den erlaubten Brennstoff, der in Deiner Region leicht, günstig und langfristig erhältlich ist. - Zertifikat geprüft?
→ Kaufe nur Öfen mit CE-Kennzeichnung und Prüfnorm sowie mit Zulassung auf dem Typenschild. - Brandschutz gesichert?
→ Der Kaminofen muss mindestens 20 Zentimeter Abstand zur Wand und 50 Zentimeter Freiraum vor der Ofentür haben. In der Wand hinter dem Ofen sollten keine Leitungen verlaufen. Eventuell ist eine nicht brennbare Bodenschutzplatte erforderlich. - Beachte die Vorgaben der Kaminofen-Verordnung bezüglich der Grenzwerte für Feinstaubemissionen und Kohlenmonoxid – weitere Informationen dazu haben wir hier für Dich zusammengestellt.