Das richtige Holz für den Möbelbau finden
Schon seit Jahrtausenden wird Holz zum Möbelbau verwendet. Allerdings ist Holz nicht gleich Holz. Damit Deine geplanten Möbelstücke gelingen, solltest Du Dich zunächst mit den verschiedenen Holzarten vertraut machen. Damit sind einerseits die verschiedenen Bäume gemeint, die Holz zum Möbelbau liefern und andererseits die verschiedenen Holztypen. Hierbei wird beispielsweise zwischen Massivholz, Echtholzfurnier oder Spanplatten unterschieden.
Welches Holz für den Möbelbau wählen?
Traditionell orientiert sich das Angebot an Massivholz in Deutschland an heimischen Baumarten. Du kannst heute weitestgehend sicher sein, dass Holz für Möbelbau aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt und für jeden gefällten Baum ein neuer Baum gepflanzt wird. Achte beim Kauf auf Umweltzertifikate des Forest Stewardship Council (FSC) oder des Programme for Endorsement of Forest Certification Schemes (PEFC) als Nachweis über die Herkunft aus nachhaltigen Betrieben.
Die bekanntesten einheimischen Bäume, die Holz für Möbelbau liefern, sind alphabetisch geordnet:
- Ahorn
- Birke
- Buche
- Eiche
- Erle
- Esche
- Fichte
- Kirschbaum
- Lärche
- Nussbaum
Massives robustes Holz zum Möbel bauen spenden Laubbäume wie die Buche und die Eiche. Die Eiche steht wie kein anderer Baum für Langlebigkeit, eine Eigenschaft, die auch Möbel aus Eichenholz auszeichnet. Ein solider Schrank aus Eichenholz ist durchaus ein Schrank für die Ewigkeit.
Sehr häufig wird Buchenholz für Möbel verwendet. Die Buche ist ebenfalls sehr hart, aber zugleich elastischer als die Eiche. Strapazierfähiges Buchenholz ist eine gute Wahl, wenn Du Betten selber bauen möchtest oder einen täglich benutzten Schrank. Sieh bei der Wahl des Buchenholzes gut hin: Wie bei einem anderen Baum kann es bei der noch lebenden Buche zu Verfärbungen im Kern kommen. Diese machen sich später durch ungewöhnliche Farbspiele im Holz bemerkbar. Ein solches prächtig gefärbtes Holzstück kannst Du gut als dekorative Tischplatte verwenden, wenn Du einen Tisch selber baust.
Sehr stabil, aber auch hochpreisig, ist das Holz des Ahornbaumes, das dank der hellen Farbe gerne als Furnier für aufwendige Dekore verwendet wird. Ahorn nutzt sich obendrein nur sehr langsam ab, sodass dieses Holz auch eine gute Wahl für stark benutzte Tischplatten und andere Alltagsmöbel ist.
Als besonders hartes Nadelholz gilt das Holz der Lärche. Es kann jedoch auch nach längerer Zeit noch einmal nachharzen, insbesondere bei hohen Temperaturen – zum Beispiel wenn Du im Winter die Heizung einschaltest. Dies bedeutet, dass sich im Holz noch einmal Harz bildet, das zu unschönen Verformungen führt und beim direkten Kontakt sogar giftig sein kann. Wähle daher Lärchenholz am besten nur für Zimmer mit gleichbleibend niedrigen Temperaturen, zum Beispiel für Regale oder Kommoden in Vorratskammern und in Fluren.
Nussbaum für besonders hohe Ansprüche
Ein ganz besonders edles Holz zum Möbelbau stammt von Walnussbäumen. Nussbaumholz wird beispielsweise auch für Klaviere, Pianos und andere Musikinstrumente verwendet, sowie für edle Vertäfelungen. Wer bereit ist, ganz tief in die Tasche zu greifen, kann Nussbaumholz natürlich auch für die Herstellung eigener Möbel verwenden.
Ähnlich teuer ist Kirschbaumholz, das sich durch seine warmen Rottöne auszeichnet. Seine große Zeit hatte es im Jugendstil des frühen 20. Jahrhunderts; heute erlebt es gerade ein Revival. Verwende dieses Holz zum Möbelbau, wenn Du schöne Schränke, Kommoden oder massive Bücherregale bauen möchtest und der Preis kein Thema ist. Kirschbäume werden in der Regel nicht angebaut um Holz zu produzieren, sondern um das Obst zu ernten. Erst wenn ein Kirschbaum kaum noch Früchte gibt, wird er geschlagen.
Die bekanntesten Sorten Holz für Möbelbau
Sehr weit verbreitet sind Birken- und Fichtenholz, die sich hervorragend bearbeiten lassen. Beide Hölzer sind sehr hell und variieren in der Farbe von fast weiß bis gelblich. Dies ist für viele Menschen heute ein wichtiger Kaufgrund, da helle Möbel auch die Zimmer entsprechend heller wirken lassen. Fichtenholz und Birkenholz sind ideal für leichtere Möbel. Verwende es zum Beispiel, wenn Du Regale bauen möchtest oder einen leichten Tisch mit Stühlen.
Zu den günstigen Hölzern gehört auch Kiefernholz, das sich besonders gut bearbeiten lässt. Wähle Kiefernholz, wenn Du Schnitz- oder Drechselarbeiten planst, zum Beispiel für Stuhlbeine, die Kopfseite des Bettes oder für geschnitzte rustikale Fensterläden. Generell ist Kiefernholz ein zuverlässiger Allrounder und immer eine gute Wahl als Holz für den Möbelbau.
Ungewöhnliche Holzsorten in Deutschland
Zu den „Exoten“, die mittlerweile auch in Deutschland recht weit verbreitet sind, gehören Bambus, Olivenbaum und Teak. Teakholz stammt aus den tropischen Regenwäldern Asiens und wird heute auch in Südamerika und Afrika angebaut. Es ist ähnlich robust wie Eichenholz, wetterbeständig und kaum anfällig für Schädlinge. Diese positiven Eigenschaften haben zu einer enormen Nachfrage nach Teakholz geführt und diese wiederum zur Rodung riesiger Waldflächen. Möchtest Du Teakholz verwenden, achte beim Kauf unbedingt auf das FSC-Siegel. So kannst Du sicher sein, dass Dein Holz nicht aus illegalen Rodungen stammt.
Weit umweltfreundlicher ist Bambus, das sich innerhalb weniger Jahre vom dünnen Rohr zum festen Holz entwickelt und entsprechend schnell nachwächst. Bambus ist außergewöhnlich leicht und übertrifft in seiner Härte sogar noch die Eiche. Mit Bambus kannst Du bei der Wahl des Holzes nichts falsch machen.
Vom Mittelmeer hat es der Olivenbaum (oder Ölbaum) mittlerweile auch in den Norden geschafft, wobei das heute angebotene Olivenbaumholz meist aus Afrika stammt. Olivenbaumholz besticht durch seine auffällige schöne Maserung und wird gerne für Dekoartikel wie Holzschalen verwendet. Große Holzbretter sind eher selten zu finden und entsprechend teuer, aber vielleicht möchtest Du aus Olivenbaumholz einen dekorativen kleinen Beistelltisch oder einen Schemel zaubern.
Daneben gibt es noch viele weitere Holzsorten, die nicht alle aufgeführt werden können. Jeder, der mit den Märchen der Brüder Grimm aufgewachsen ist, kennt beispielsweise das schwarze Ebenholz, dem Schneewittchens Haar glich. Ebenholz wird heute fast ausschließlich für teure Musikinstrumente und Intarsien verwendet. Das sehr robuste Mahagoni wird heute gerne für Gartenmöbel verwendet sowie beim Bau von Booten und Yachten. Ähnlich wie bei Teak sollte auch bei Mahagoni darauf geachtet werden, dass das Holz von Plantagen stammt und nicht aus illegaler Rodung.
Welches Holz für welche Räume?
Welches Holz zum Möbel bauen Du wählst, hängt letztendlich natürlich von Deinem eigenen Geschmack und Deinem Budget ab. Viele Menschen ziehen helles Holz wie Kiefer, Fichte und Birke vor, das zu einer modernen gemütlichen Einrichtung passt. Edle dunkle Holzsorten wie Eiche, Buche, Nussbaum und Kirsche passen eher in rustikal eingerichtete Räume mit schweren Leder- oder Polstermöbeln.
Achte bei der Wahl des Holzes auf die Unterschiede zwischen Hart- und Weichholz. Günstigere Hölzer wie Birke, Erle, Fichte, Kiefer und Pinie zählen zu den Weichhölzern, die nicht so robust sind wie Harthölzer. Zu diesen zählen u. a. Buche, Eiche, Ahorn, Nussbaum und Kirschbaum. Möchtest Du beispielsweise ein Kinder-Hochbett für den Nachwuchs bauen, auf dem täglich wild herumgetobt werden darf, solltest Du eine Hartholzart wählen, die dieser Belastung mühelos standhält. Auch wenn Du Dir viel Mühe mit einem wunderschönen Bücherregal machst, das über viele Jahre Deine kostbare Büchersammlung beherbergen soll, ist Hartholz vorzuziehen.
Witterungsbeständige Holzsorten
Bei der Auswahl von Holz für Möbelbau kommt es auch darauf an, welche Pläne Du hegst. Holzmöbel, die gut vor Wind und Wetter geschützt im Wohn- oder Schlafzimmer stehen, müssen nicht so robust sein wie Holzmöbel, die auf dem Balkon oder der Terrasse einen Platz finden. Eine gute Wahl für den Außenbereich ist Eichenholz: Die Eiche ist robust, witterungsbeständig und langlebig. Andere gute Holzsorten für den Außenbereich sind u. a. Teak und die mit ihm eng verwandten tropischen Hölzer Douglasie und Bangkirai. Auch der australische Eukalyptusbaum und die amerikanische Robinie liefern sehr robuste Hölzer für witterungsbeständige Möbel. Sie sind obendrein sehr resistent gegen Schimmel und Insekten.
Möchtest Du günstige Nadelhölzer wie Kiefer oder Fichte für den Außenbereich verwenden, musst Du das Holz zunächst mit Imprägnierung behandeln, um sie vor Bläue zu schützen. Zu dieser bläulichen Verfärbung kommt es, wenn sich Bläuepilze im Holz einnisten. Die Bläue kann das Holz zwar nicht beschädigen, wirkt jedoch optisch wenig ansprechend.
Massivholz, Furnier oder Spanplatte: welches Holz für den Möbelbau?
Wenn Du Dich für eine bestimmte Sorte Holz für den Möbelbau entscheidest, handelt es sich in der Regel um Massivholz. Dies bedeutet, dass das Holzstück oder die Holzplatte aus einer einzigen Sorte Holz hergestellt wurde. Bei sehr edlen Hölzern wie Kirsche oder Nussbaum kann dies jedoch sehr teuer werden.
Hier kannst Du Dich wahlweise auch für Echtholzfurnier entscheiden. Furnier bedeutet, dass eine dünne Schicht des gewünschten Holzes auf eine Trägerplatte aus gepresstem Material aufgebracht wurde. Dies ist praktisch, wenn Du beispielsweise einen Schrank aus Echtholz bauen möchtest oder ein Bettgestell. Von außen ist nur die Schicht des edlen Holzes zu sehen.
Die preisgünstige Alternative zum Echtholzfurnier sind Holznachbildungen. Dabei wird statt des echten Holzes eine Kunststoffvariante auf die Trägerplatte aufgebracht. Diese wirkt natürlich nicht so edel wie das Echtholz, denn ihr fehlen die typischen Eigenschaften wie die natürliche Maserung. Dabei sind sie aber meist deutlich pflegeleichter.
Bei den Trägerplatten kannst Du zwischen Spanplatten, MDF-Platten (Mitteldichte Faserplatten) und Multiplex-Platten wählen. Spanplatten bestehen aus verleimten Holzspänen und sind generell nicht sehr belastbar. In feuchten Räumen können sie obendrein aufquellen. MDF-Platten bestehen aus Holzfasern, die in Leim gepresst wurden; sie sind stabiler als Spanplatten. Multiplex-Platten wiederum bestehen aus verpressten Furnierstreifen und sind am stärksten belastbar. Dennoch können all diese Varianten mit Massivholz nicht mithalten. Verwende Platten für die unsichtbaren Hinterwände von Schränken oder als schlichte Regale.
Die beste Pflege für Deine Holzmöbel
Wenn Du Holz zum Möbel bauen kaufst, solltest Du auch gleich die passenden Holzpflegemittel erwerben, denn auch das robusteste Holz benötigt sorgfältige Pflege. Beachte beim wöchentlichen Hausputz, dass unlackiertes Holz nicht mit einem feuchten Putzlappen abgewischt werden sollte. Verwende ein trockenes Staubtuch. Ab und zu lässt Du Deinen Holzmöbeln eine gründliche Säuberung zukommen, bei der Du zunächst mit einem feuchten fusselfreien Lappen über die Oberfläche wischst und anschließend direkt mit einem trockenen Tuch nachwischst.
Die allseits beliebten Möbelpolituren solltest Du dagegen nur sparsam einsetzen: Sie bilden einen Film auf der Oberfläche, der wiederum Staub anzieht. Gönne Deinem Holz lieber ab und zu eine Kur mit pflegendem Holzöl: Das Öl dringt tief in das Holz ein und bildet ein widerstandsfähiges Schutzschild.
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