Dübel aus der Wand entfernen – so funktioniert es garantiert
Dübel sind wertvolle Hilfsmittel beim Heimwerken und sorgen für einen sicheren Halt. Umso kniffliger ist es allerdings, einen solchen Dübel wieder zu entfernen. Wir zeigen Dir, wie es gelingt!Inhaltsverzeichnis
- Werkzeug- und Materialliste
- Locker sitzende Dübel entfernen
- Festsitzende Dübel entfernen
- Hartnäckige Dübel mit der Bohrmaschine entfernen
- Notlösung – Dübel nicht entfernen
- Dübellöcher in Wand und Decke schließen
- Dübellöcher in Fliesen schließen
- Überstreichen
Werkzeug- und Materialliste:
- Kombizange oder Flachrundzange
- Schraubhaken und großer Schraubendreher
- Bohrmaschine oder Akkubohrer mit Metallbohrer
- Stumpfer Steinbohrer und Hammer
- Arbeitshandschuhe und Schutzbrille
- Fertigmörtel aus der Tube oder Gipsmörtelpulver und Spachtel, evtl. Silikon bei Löchern in Fliesen
- Blumenspritze
- Farbe
Schritt 1: locker sitzende Dübel entfernen
- Zuerst mit einer Zange oder eingedrehten Schraube probieren
Wie viel Widerstand ein Dübel leistet, kann man selten vorher absehen. Einige Dübel lassen sich bereits entfernen, wenn Du sie am Rand mit einer Kombizange oder Flachrundzange greifst und gleichmäßig mit leichten Schaukelbewegungen ziehst. Sollte keine Fläche für Zange zur Verfügung stehen, kannst Du einfach eine Schraube ein paar Umdrehungen tief hinschrauben und an dieser ziehen. Oft reicht es schon per Hand an der Schraube zu ziehen. Konntest Du den Dübel so entfernen, geht es weiter mit Schritt 5.
Schritt 2: festsitzende Dübel entfernen
- Schraubhaken eindrehen und mit Schraubenzieher lösen
Lässt sich der Dübel nicht einfach mit einer Zange aus der Wand ziehen, greife zu dieser Methode: Schraubhaken und Schraubendreher. Dreh den Schraubhaken etwa fünf Umdrehungen tief in den Dübel ein. Schiebe nun den Schraubendreher durch den Haken und setz den Griff auf der Wand auf. Greif den Schraubendreher an der Klinge und hebel so den Dübel aus der Wand. Es ist möglich, dass Du den Haken mehrmals tiefer eindrehen musst. Denk an Arbeitshandschuhe, um Verletzungen zu vermeiden. Hast Du den Dübel auf diese Art entfernen können, ließ weiter bei Schritt 5.
Schritt 3: hartnäckige Dübel mit der Bohrmaschine entfernen
- Falls entfernen nicht möglich, Bohrer ansetzen
Ist es nicht möglich, den Dübel durch Ziehen zu entfernen, kannst Du die Kunststoffhülse aus der Wand bohren. Dazu benötigst Du eine Bohrmaschine oder einen Akkubohrer mit einem scharfen Metallbohrer im Durchmesser des Bohrlochs. Schutzhandschuhe und eine Schutzbrille sind angeraten, um Verletzungen durch herumfliegende Kunststoffteilchen zu vermeiden. Setze die Maschine am Bohrloch an und "fräse" den Dübel mit langsamer Drehzahl vorsichtig aus dem Loch. Hat das funktioniert, gehe zu Schritt 5 über.
Schritt 4: Notlösung – Dübel nicht entfernen
- Dübel tiefer in die Wand treiben und verkleiden
In seltenen Fällen ist es kaum möglich, den Dübel aus der Wand zu entfernen. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn eine Schraube im Dübel abgebrochen ist. In diesem Fall lässt Du den Dübel in der Wand. Nimm einen Betonbohrer, der zur Größe des Bohrlochs passt, und treib den Dübel tiefer in die Wand. Im Anschluss kannnst Du das Loch ebenso sauber verschließen, als wenn der Dübel entfernt worden wäre.
Schritt 5: Dübellöcher in der Wand schließen
Wenn der Dübel erfolgreich entfernt worden ist, bleibt das unansehnliche Loch in der Wand oder in der Fliese. Je nachdem, in welchem Untergrund das Dübelloch liegt, gibt es unterschiedliche Techniken es zu verschließen.
Dübellöcher in Wand und Decke schließen
- Loch mit Spachtelmasse füllen
- Feuchte das Dübelloch gut mit Wasser an, damit der Fertigmörtel oder der Gips Halt findet. Besonders einfach geht diese Arbeit mit einer Blumenspritze oder mit einer Sprühflasche von Reinigern wie Glasreiniger von der Hand.
- Drück nun die Masse tief in das Bohrloch und streich das Loch mit dem nassen Finger glatt.
- Gips und Fertigmörtel schrumpfen beim Trocknen etwas ein. Überprüf daher die Löcher nach dem Trocknen und bring bei Bedarf eine weitere Schicht auf.
Dübellöcher in Fliesen schließen
- Fliese austauschen
- Oder farblich passendes Silikon auswählen
- Fugenlöcher mit Fugenmasse füllen
Bei Fliesen gestaltet es sich etwas schwieriger, die Dübellöcher optisch ansprechend zu kaschieren. Hier hast Du verschiedene Möglichkeiten:
- Besonders elegant löst Du das Problem, wenn Du die beschädigte Fliese vorsichtig entfernst und durch eine neue Fliese ersetzen. Dazu müssen allerdings noch Restfliesen im passenden Dekor vorhanden sein. Hierzu entfern die Fugenmasse und den Mörtel rund um die schadhafte Fliese mit dem Winkelschleifer und löse die Fliese im Anschluss vorsichtig mit Hammer und Meißel. Glätte den Untergrund mit einem Deltaschleifer. Nun kannst Du die neue Fliese legen und die Ränder wieder mit Fugenmasse füllen.
- Zwischen den Fugen gebohrte Dübellöcher verschließt Du im Mauerwerk mit Fertigmörtel oder Gips und bringst dann Fugenmasse auf.
- Eine weitere Möglichkeit, Dübellöcher in Fliesen zu verschließen, bietet Silikon. Dichte das Loch mit Silikon in passender Tönung ab.
- Um die Dübellöcher nahezu unsichtbar zu machen, gibt es eine weitere Möglichkeit. Du kannst das Loch in der Fliese mit Gips füllen und dann mit Reparaturlack für Badewannen im passenden Farbton überstreichen. Der Lack ist wasserfest und sehr belastbar.
Tipp:
Je professioneller die Dübellöcher in Fliesen gebohrt worden sind, desto einfacher lassen Sie sich hinterher wieder verschließen. Erfahre hier, wie Du richtig in Fliesen bohrst. Noch besser ist es, wenn es gar keine Löcher gibt. Badaccessoires wie Handtuchhalter oder Wandhaken kannst Du auch einfach ankleben. Wie Kleben statt Bohren funktioniert, ließt Du hier.
Schritt 6: Überstreichen
- Mit passender Wandfarbe ausgleichen
Befinden sich die Dübellöcher in Flächen mit Tapete oder Zierputz, tupfe vorsichtig Wandfarbe im passenden Ton auf die Stellen, um die Dübellöcher endgültig verschwinden zu lassen. Nun musst Du genau hinsehen, um die ehemaligen Bohrlöcher in der Wand noch zu entdecken.