Infrarotheizung: Funktionsweise im Überblick
Konventionelle Heizsysteme wie Zentralheizungen funktionieren als Konvektionsheizung. Ein Heizkörper erwärmt die Luft im Raum, die dann ihrerseits Wände und Einrichtungsgegenstände erwärmt. Die Funktionsweise der Infrarotheizung folgt einem anderen Prinzip. Die Heizung gibt Infrarotstrahlung ab, die wiederum Wände, Einrichtung und Menschen im Raum erwärmen. Eine Infrarotheizung erwärmt nicht die Luft. Die Raumtemperatur steigt über die indirekte Erwärmung der Luft durch die Wärme aus Wänden, Boden und Einrichtung. Die Funktionsweise einer Infrarotheizung lässt sich mit der Sonnenstrahlung vergleichen. Da die Infrarotstrahlung direkt auf dem Körper als angenehme Wärme empfunden wird, fühlen Sie sich auch in einem Raum mit niedrigerer Lufttemperatur wohl.
Die Heizkosten mit Infrarotheizung
Eine Infrarotheizung nutzt elektrischen Strom als Energiequelle. Deshalb entsprechen die Heizkosten einer Infrarotheizung den Stromkosten. Um die Heizkosten einer Infrarotheizung zu kalkulieren, benötigen Sie Informationen über den aktuellen Strompreis sowie über die erforderliche Leistung der Heizelemente. Als Faustformel gilt: In Räumen mit mittlerer Dämmung und zwei Außenwänden benötigen Sie eine Heizleistung von rund 80 Watt pro Quadratmeter, das gilt auch für Badezimmer mit nur einer Außenwand. Ist im Wohnraum nur eine Außenwand vorhanden, reduziert sich der Leistungsbedarf pro Quadratmeter um 20 Watt. Moderne Immobilien neuster Bauart erfordern zwischen 20 und 45 Watt pro Quadratmeter. Mit einer Photovoltaikanlage können Sie die Stromkosten und damit die Heizkosten der Infrarotheizung im Schnitt um 20 % senken.
Die Infrarotheizung: Vorteile und Nachteile
Eine moderne Infrarotheizung bietet Vorteile im Vergleich zur klassischen Konvektionsheizung. Die geringen Anschaffungskosten, die einfache Installation, die Wartungsfreiheit sowie die hohe Energieeffizienz sprechen für diese Heiztechnik. Weitere Vorteile bietet die Infrarotheizung durch das angenehme Raumklima. Die Infrarotwärme erwärmt Wände und Einrichtung – das sorgt für eine angenehme Luftfeuchtigkeit und wenig Luftzirkulation, die Staub aufwirbelt. Die warmen Wände unterstützen die Vermeidung von Schimmelbefall. Doch auch die Nachteile sollten nicht verschwiegen werden: Die Stromkosten bestimmen die Heizkosten. Steigen die Preise für Strom, steigen die Heizkosten. Deshalb ist die Infrarotheizung nur für gut bis sehr gut gedämmte Räume zu empfehlen. Ein weiterer Nachteil liegt in der fehlenden Warmwasseraufbereitung. Außerdem ist diese Technik nicht für sehr große Räume geeignet. Hier sind mehrere Infrarotheizungen erforderlich, die die Stromkosten entsprechend erhöhen. Gezielt eingesetzt spielt die Infrarotheizung jedoch ihre Stärken aus.