Es hat schon etwas herrlich Archaisches an sich, wenn Sie ein ganzes Lamm über dem offenen Feuer grillen. Mit einem Lamm bekommen Sie bei einer größeren Feier obendrein mühelos die gesamte Familie, alle eingeladenen Freunde und auch noch die Nachbarn satt. Leider sind die Voraussetzungen für ein solches Monsterprojekt nicht immer gegeben. Halten Sie sich dann an saftige Lammkeulen, butterzarte Lammkoteletts und würzige Lammspieße, bei denen sich das Fleisch mit Gemüse abwechselt.
Hier geht's zum Sortiment "Smoker"Eines ist klar: Auf dem herkömmlichen Elektrogrill für den Balkon oder dem ultramodernen Gasgrill auf der Terrasse werden Sie kein ganzes Lamm grillen können. Dazu benötigen Sie einen besonders großen Grill, der hierzulande vor allem für Spanferkel verwendet wird. Dieser ist mit einem Motor ausgestattet, an dem das Lamm über der Feuerstelle langsam rotiert und so gleichmäßig gart. In Ländern, in denen das Grillen ganzer Lämmer Tradition hat, wird übrigens meist trockenes Holz statt Holzkohle verwendet. Das Holz verleiht dem Lammfleisch einen ganz besonderen Geschmack. Alternativ können Sie auch einen Grill selber bauen, der groß genug ist, um darüber ein Spanferkel oder ein Lamm zu grillen.
Lammfleisch führt in Deutschland eher ein Nischendasein neben den weit bekannteren Fleischsorten Rind, Schwein und Geflügel. Wenn Sie erstmals Lamm grillen möchten, sollten Sie sich zunächst mit den einzelnen Teilen des Lamms beschäftigen. Zum Grillen sind Lammrippchen und Lammkoteletts aus dem Rücken sehr empfehlenswert. Die besonders zarten Steaks, die aus dem Lammrücken geschnitten werden, heißen Lammlachse. Mit dem Fisch haben sie natürlich nichts zu tun. Sie sind ein guter Einstieg für alle, die Lammfleisch noch etwas zögerlich gegenüberstehen.
Damit Lammlachs herrlich rosig und zart bleibt, darf er nicht zu lange gegrillt werden.
Dünne Lammkoteletts bereiten Sie genauso zu.
Eine ganze Lammhaxe oder Lammkeule zu grillen, ist dagegen schon etwas aufwendiger. Planen Sie hier wie beim ganzen Lamm mehrere Stunden Grillzeit ein. Die Lammhaxe wird mit einer Marinade wie oben beschrieben eingerieben. Damit sie herrlich zart wird, ist indirektes Grillen die beste Wahl. Durch die niedrigeren Temperaturen gart die Lammhaxe sanft von außen nach innen, bis eine Kerntemperatur von 65-70 °C erreicht ist. Perfektes Lammfleisch sollte noch leicht rosig sein.
Alternativ kann die Lammkeule auch im Smoker zubereitet werden.
Köstlich!
Für gegrilltes Lamm wird meist die klassische mediterran-orientalische Marinade mit Olivenöl und Kräutern empfohlen. Dies ist auch gar nicht verkehrt, denn sie gibt sich eher zurückhaltend, sodass der Eigengeschmack des Lammfleischs gut zur Geltung kommt. Wenn Sie häufiger Lamm grillen, möchten Sie aber sicher auch einmal andere Varianten kosten.
Probieren Sie es einmal mit Lamm auf indische Art: Dazu bereiten Sie eine Paste aus klassischen indischen Gewürzen wie Kreuzkümmel, Kurkuma, Koriander und Pfeffer zu. Schneiden Sie kleine Ritzen in die Lammkeule, die Sie mit Knoblauchscheiben füllen. Anschließend die Gewürzpaste auf die Lammkeule auftragen und sie wahlweise grillen oder im Smoker garen.
Statt einer kompletten Lammkeule können Sie auch mageres Lammfleisch aus der Keule in Würfel schneiden und an Spießen grillen. Lassen Sie sie vorab etwa drei Stunden in einer Marinade aus Naturjoghurt, Knoblauch und Gewürzen marinieren, damit das Fleisch so richtig zart wird.
Ganz gleich, ob Sie ein ganzes Lamm grillen oder zarte Lammlachse: Machen Sie sich Gedanken über die passenden Beilagen zum Fleisch. Natürlich können Sie auch die handelsübliche Steaksoße über Ihr Lamm geben, doch noch besser schmecken speziell auf Lammfleisch abgestimmte Soßen. Kosten Sie einmal die klassische englische Minzsoße: Dazu hacken Sie einfach einen Bund frischer Pfefferminze klein und kochen sie mit Wasser, Zucker und Essig auf. Hat sich der Zucker aufgelöst, schmecken Sie die Soße mit Salz ab und pürieren Sie sie noch einmal. Fertig!
Aus dem Orient kommen verschiedene Joghurt-Dips als Beilage zum gegrillten Lamm. Ein Klassiker ist die Joghurtsoße mit Zitronensaft, Knoblauch, Olivenöl und Rosmarin. Gewürze wie Chili und Kreuzkümmel verleihen ihr auf Wunsch noch etwas mehr Schwung.
Ein Tipp: Statt des üblichen Stangenbrots/Baguettes sollte zu Lamm orientalisches Fladenbrot serviert werden. In jeder Kleinstadt gibt es heute türkische Lebensmittelgeschäfte, die dieses Fladenbrot anbieten. Kleine Fleischstücke können mit der Joghurtsoße in das Brot eingerollt und von Hand verzehrt werden. Schmeckt köstlich und macht jedem Spaß.
Probieren Sie einmal orientalisches Tabbouleh statt Kartoffelsalat aus: Dabei wird Bulgur aufgekocht und mit diversen knackig-frischen Zutaten wie Zwiebeln, gewürfelten Gurken, Tomatenstückchen und Paprika gemischt. Frische Minze und Petersilie verleihen dem Gericht einen unnachahmlichen Geschmack.