Die Kirsche gehört zur Familie der Rosengewächse . Sie zeigt im Frühjahr eine märchenhafte Blütenpracht und beeindruckt mit leuchtend rotem Herbstlaub. Von Extrembodenarten abgesehen, stellt das wärmeliebende Gewächs keine besonderen Ansprüche an den Boden und eignet sich auch in höheren Lagen für Ihren Nutzgarten.
Unterarten |
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Standort | Sonnig und warm mit guter Bodendurchlüftung, ausgeglichenes Klima |
Pflanzzeit | Herbst |
Blütezeit | April bis Mai |
Ernte | Ende Mai/Anfang Juni (früheste Sorten) bis Mitte August (späte Sorten) |
Pflege | Möglichst wenig Schnitt, leichtes Auslichten; bei Bedarf jährlich düngen |
Kirschen gedeihen in verschiedenen Wuchsformen. Die Sauerkirsche erreicht als Busch, Strauch oder Baum Wuchshöhen von einem bis zu zehn Metern. Die Strauch-Sauerkirsche ist vor allem unter dem Namen Schattenmorelle bekannt. Im Gegensatz dazu kann die anfänglich schnell wachsende Vogelkirsche imposante Baumhöhen von 15 bis 20 Metern, seltener auch 30 Metern bei einem Lebensalter von 80 bis 90 Jahren erreichen.
Während der Kirschbaumblüte im Frühjahr erscheinen von April bis Mai zusammen mit den Blättern unzählige kleine Blüten und bieten ein schönes Farbenspiel in Rosa und Weiß. Die Früchte der Kirsche sind hell- bis dunkelrot, manchmal auch weiß oder gelb. Eine äußerst beliebte Kulturform der Süßkirschen ist die Herzkirsche mit sehr großen, meist schwarz-roten Früchten. Ihr rotes oder schwarz-rotes Fruchtfleisch ist besonders süß, weich und saftig. Etwas fester und heller ist das Fruchtfleisch der Knorpelkirsche, die ebenfalls hervorragend schmeckt.
Kirschen lieben luftige, sonnige Lagen mit wenig Zugluft. An den Boden stellen sie nur wenig Ansprüche – ideal ist ein lockerer, humoser und leicht erwärmbarer Untergrund mit einem pH-Wert von 6,5 bis 7. Sauerkirschen gedeihen selbst auf trockenem Sandboden, Staunässe oder hohes Grundwasser dagegen vertragen alle Kirschen schlecht. Generell sollte der Standort warm sein, da die frühen Blüten spätfrostgefährdet sind.
Bedenken Sie, dass Kirschbäume als Hoch- oder Halbstamm viel Platz benötigen. Entscheiden Sie sich für kleinwüchsigere Sorten, so kommen Sie bei Buschobst mit einem Pflanzabstand von 4,5 bis 6 Metern, bei Säulenobst mit 1,5 bis 2 Metern aus. In Rasenflächen ist es empfehlenswert, die Baumscheiben freizuhalten, um Nährstoff- und Wasserkonkurrenz zwischen Wurzeln und Gräsern zu vermeiden.
Pflanzzeit für Kirschen ist der Herbst, damit das Gehölz bis zum Winter einwurzeln und im Frühjahr kräftig austreiben kann. Das Pflanzloch sollte etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen sein und so tief, dass dieser maximal 2 Zentimeter mit Erde bedeckt ist. Lockern Sie den Boden mit einer Spatengabel auf und bringen Sie auf verdichteten Böden eine Drainage aus Sand oder Kies auf. Treten Sie die aufgefüllte Erde gut fest und gießen Sie gründlich an. Größere Bäume werden mit einem Pfahl stabilisiert.
Im ersten Jahr nach der Pflanzung freut sich Ihre Kirsche über Wässerung, wobei der Wasserbedarf während der Blüte und der Fruchtbildung besonders hoch ist. Säulenbäume gedeihen auch im Kübel und müssen regelmäßig gegossen werden. Reiche Erträge erzielen Sie mit saisonabhängiger Düngung: Versorgen Sie Ihre Kirsche im Frühjahr mit Nährstoffen und geben Sie im Herbst Kali. Dies verhilft dem Holz zu besserer Ausreifung und Winterhärte und erhält den pH-Wert des Bodens. Kübelpflanzen benötigen von der Befruchtung bis zur Ernte einmal im Monat geeigneten Flüssigdünger.
Beim Schnitt macht die Kirsche es Ihnen einfach: so wenig wie möglich. Um junges Fruchtholz heranzuziehen, ist es meist ausreichend, etwas auszulichten und die Fruchttriebe um die Hälfte zu kürzen. Schneiden Sie idealerweise direkt nach der Ernte zurück, um die Gefahr des Blutens zu minimieren.
Kirschen reifen in den sogenannten Kirschwochen, unter denen sieben Zeitabschnitte von jeweils 11 bis 15 Tagen zu verstehen sind. Je nach Sorte erreichen Ihre Kirschen zwischen Ende Mai und Mitte August die Vollreife, wobei Sie drei bis vier Jahre nach der Pflanzung mit dem ersten Vollertrag rechnen dürfen. Den optimalen Erntezeitpunkt erkennen Sie, wenn die Früchte sich typisch eingefärbt haben und sich leicht vom Stiel ziehen lassen.