Echte BBQ-Fans wissen es längst: Grillen ist pure Leidenschaft und eine echte Kunst! Hier erfahren Sie alles Wissenswerte zum Thema Grillen: von der Auswahl des passenden Grills bis hin zu köstlichen Rezepten für krosses Fleisch, vegane Spezialitäten und verführerische Desserts. Lassen Sie die Feuerspiele beginnen – und es sich schmecken!
Neben den klassischen Grills mit Kohle bietet der Markt viele weitere Möglichkeiten, Fleisch und Gemüse auf dem Rost lecker zu garen. Welcher Grill zu Ihnen passt, das entscheiden Ihre persönlichen Vorlieben, der Einsatzbereich und natürlich die Anzahl der hungrigen Grillfreunde. Hier erfahren Sie alles über die verschiedenen Grilltypen und deren Vor- und Nachteile.
Überlegen Sie vor dem Kauf, wo Sie grillen möchten, welche Gerichte Sie meist zubereiten und wie viele Gäste der Grill versorgen soll.
Die folgende Tabelle gibt einen ersten Überblick:
Grillart |
Raucharoma |
Würstchen, Kurzgebratenes |
Steaks |
Braten, ganzes Geflügel |
Personenanzahl |
|
|||||
Einweggrill |
✓ |
✓ |
✗ |
✗ |
1 bis 3 |
Rundgrill |
✓ |
✓ |
✓ |
✗ |
2 bis 6 |
Kugelgrill |
✓ |
✓ |
✓ |
✓ |
2 bis 6 |
Schwenkgrill |
✓ |
✓ |
✓ |
✗ |
gruppengeeignet |
Smoker |
✓ |
✓ (Geschmackssache) |
✓ |
✓ |
ab 6 Personen, auch für große Gruppen |
Säulengrill |
✓ |
✓ |
✓ |
✗ |
2 bis 8 |
Gemauerter Grill |
✓ |
✓ |
✓ |
✗ |
2 bis 8 |
|
|||||
Klassischer Gasgrill mit Haube |
✗ |
✓ |
✓ |
✓ |
2 bis 12 |
|
|||||
Tischgrill |
✗ |
✓ |
✗ |
✗ |
1 bis 4 |
Standgrill |
✗ |
✓ |
✓ |
✗ |
2 bis 6 |
Elektrogrills erlauben das Grillen in der Wohnung und auf dem Balkon, da es zu keiner Rauchentwicklung kommt. Gasgrills eignen sich für die Terrasse, auch hier fehlt störender Rauch.
Immer mehr Grillfans entscheiden sich für einen Gasgrill. Denn Gasgrills bieten verschiedene Vorteile.
Nutzen Sie die indirekte Hitze des Gasgrills und bereiten Sie herrliche Baguettes, Brote, Flammkuchen oder frische Pizza auf dem Grill zu. Dazu platzieren Sie das Gargut in der Mitte und nutzen nur die äußeren Brenner.
So vielseitig ein moderner Gasgrill ist, einen Wermutstropfen gibt es: Das rauchige Aroma der Holzkohle fehlt.
Geben Sie Raucharoma in die Marinaden oder sorgen Sie selbst für Rauch. Platzieren Sie in Wasser eingeweichte Holzchips, eingewickelt in gelochte Alufolie, auf den Brenner und genießen Sie den satten Geschmack echten Rauchs. Über die Auswahl der Holzsorte steuern Sie das Aroma von mild bis würzig.
Grillen zum Frühstück? Mit einem Gasgrill ist das problemlos möglich. Zu fast jedem Gasgrill ist, zusätzlich zum Rost, als Zubehör eine Grillplatte aus Gusseisen oder Edelstahl erhältlich. Die Platten halten und verteilen die Hitze der Brenner ausgezeichnet. Auf der Platte gelingen nicht nur saftige Steaks und feine Gemüsescheiben besonders gut. Hier können Sie auch luftige Pancakes, fluffiges Rührei, krossen Speck und Spiegeleier zubereiten.
Geben Sie etwas Bier oder Whisky in die Fettauffangrille der Grillplatte und garen Sie das Fleisch bei geschlossenem Deckel. Das feine Aroma wird Sie begeistern.
Der Holzkohlegrill ist die klassische Art zu grillen. Die glühenden Kohlen sorgen für das typische Raucharoma und schaffen am Abend in gemütlicher Runde ein ganz besonderes Flair. Die Auswahl bei Holzkohlegrills ist riesig – vom praktischen Einweggrill über den kleinen Rundgrill für Paare bis hin zum großen Schwenkgrill für Feste und Vereine. Die Vorteile liegen auf der Hand:
Lagern Sie Holzkohle trocken, um eine starke Rauchentwicklung und einen unangenehmen Geschmack zu vermeiden. Achten Sie beim Kauf auf hochwertige Produkte, die nach DIN EN-1860-2 hergestellt sind.
Grillen über Holzkohle ist eine sehr archaische Art der Nahrungszubereitung. Vielleicht macht das – neben dem feinen Raucharoma – einen Teil der Faszination aus. Gegenüber einem modernen Gasgrill hat der Holzkohlegrill einige Alleinstellungsmerkmale, allerdings gibt es auch Nachteile:
Holzkohle bringt schnell starke Hitze, sie ist geeignet für Kurzgebratenes. Für dicke Steaks, Braten aus dem Kugelgrill und lange Grillabende mit Familie oder Freunden sind Holzkohlebriketts ideal. Sie werden weniger heiß, dafür glühen sie deutlich länger.
Rauchig, würzig, mit köstlicher Kruste und dabei butterzart – Fleisch aus dem Smoker ist legendär. Das Besondere am Grillen mit dem Smoker ist, dass das Fleisch ausschließlich von der rauchgeschwängerten Luft gegart wird. Smoker arbeiten nach der Niedrigtemperaturmethode. Ideal sind Werte zwischen 90 und 110 Grad Celsius. Aus der Brennkammer gelangt der heiße Rauch in die Garkammer, um am Ende durch den Abzug zu entweichen. In den USA ist das Barbecue vom Smoker weit verbreitet, und auch in Deutschland wächst die Fangemeinde stetig. Zur „Heligen Dreifaltigkeit“ des Barbecue-Grillens mit dem Smoker gehören:
Bei einem Smoker handelt es sich um einen Räucherofen. Das Grillgut wird dabei nicht direkt über der Glut gegart, sondern indirekt über die aus einer separaten Brennkammer (Side Fire Box) stammende Hitze. Typisch ist auch, dass die Grilltemperaturen deutlich unter denen eines klassischen Grills liegen. Letzterer erreicht bis zu 250 Grad Celsius, der Smoker in der Regel nur bis zu 180 Grad Celsius. Das Räuchern über mehrere Stunden – zum Beispiel von Spareribs – erfordert eine Temperatur zwischen 100 und maximal 120 Grad Celsius. Als Brennstoff dient Holz (idealerweise Buche oder ein fruchtiges Holz wie Kirsche, damit es hinterher nicht bitter schmeckt) oder qualitativ hochwertige Holzkohle. In Verbindung mit Räucherspänen erhält das Grillgut zusätzliches Aroma.
Ihnen steht der Sinn nach einem saftig-aromatischen Pulled Pork Burger und Sie haben keinen Platz für einen Smoker? Mit dem Kugelgrill können Sie ebenfalls indirekt garen, das typische Raucharoma der Smoker erreichen Sie allerdings nicht.
Selbstverständlich können Sie im Smoker nicht ausschließlich die amerikanischen Klassiker zubereiten. Der besondere Grill ist für Folgendes geeignet:
Mit einem heißen Stein verwandeln Sie Ihren Smoker in einen Ofen für Pizza oder Flammkuchen.
Smoker finden Sie zwar in der Grillabteilung, allerdings funktionieren die traditionellen Barbecue-Smoker aus den USA ganz anders. Deshalb sollten Sie vor der Anschaffung insbesondere zwei Aspekte bedenken:
Beziehen Sie Ihre Nachbarn in Ihre Aktivitäten mit ein und laden zur Verkostung und zu gemütlichen Grillabenden ein. Das erhöht die Akzeptanz meist deutlich.
Die vergleichsweise großen Mengen, die Sie mit einem Smoker zubereiten, sind dagegen kaum ein Problem. Fertige Rippchen oder Bratenstücke können Sie komplett oder in Portionen einfrieren und auch außerhalb der Grillsaison genießen. Zu viel Pulled Pork zu haben, das sei nahezu unmöglich – behaupten Kenner.
Das Grillvergnügen mit Strom bietet eine attraktive Alternative zu Holzkohle- oder Gasgrill. Da kein offenes Feuer entsteht, ist das ganze Jahr über Grillsaison, denn diese Geräte dürfen Sie auch in der Wohnung benutzen. Zudem ist ein Elektro-Grill ideal für den Balkon. Die Nachbarn werden nicht durch Rauch belästigt. Es liegt lediglich das Aroma der garenden Würstchen und Spieße in der Luft. Beim Grillen mit Strom haben Sie die Wahl zwischen folgenden Alternativen:
Elektrogrills sind praktisch und lassen sich leicht aufstellen und verstauen. Dazu lässt sich die Temperatur genau regulieren, und da kein Fett verbrennt, entstehen keine gesundheitsschädlichen Stoffe. Zwei Nachteile gibt es dennoch:
Im Handel finden Sie zahlreiche Barbecue-Soßen mit Raucharoma. So kommen Sie auch beim Elektrogrill voll auf Ihren Geschmack.
Das direkte Grillen ist die klassische Methode, knackige Würstchen und saftige Steaks zuzubereiten. Das Fleisch liegt auf dem Rost direkt über der Holzkohle oder der Gasflamme. Es entsteht eine köstliche Kruste und die einzelnen Stücke sind schnell gar.
Direktes Grillen ist ideal zur Zubereitung von Würstchen, Kurzgebratenem und dünnen Steaks. Dicke Fleischstücke, Braten oder ganzes Geflügel werden dagegen außen zu dunkel und bleiben innen roh.
Beim indirekten Grillen gart das Fleisch durch die Strahlungswärme und die heiße Luft. Deshalb benötigen Sie hier immer einen Deckel, wie er bei den meisten Gasgrills oder bei einem Kugelgrill vorhanden ist. Auch ein Barbecue-Smoker funktioniert über das indirekte Garen. Diese Methode benötigt mehr Zeit, dafür profitieren Sie von folgenden Vorteilen:
Indirektes Grillen lässt Ihnen mehr Zeit, da Sie nicht ständig am Grill bleiben müssen. Das ist besonders praktisch, wenn Sie mit Ihren Gästen feiern möchten. Auch bei Regen oder in Herbst und Winter ist die Methode sehr empfehlenswert. Während Sie im Pavillon oder Gartenhaus in gemütlicher Runde das Beisammensein genießen, zaubert der Grill eine köstliche Mahlzeit.
Das Thermometer im Deckel des Grills zeigt, da heiße Luft aufsteigt, zu hohe Temperaturen an. Nutzen Sie beim indirekten Grillen ein Grillthermometer mit zwei Temperaturfühlern. So erfahren Sie, wie heiß es direkt am Rost ist und wie sich die Kerntemperatur des Fleisches entwickelt.
Wenn Sie indirekt grillen möchten, schieben Sie die Holzkohle zu den Seiten den Grills. Bei einem Gasgrill nutzen Sie nur die äußeren Flammen. Legen Sie das Fleisch auf den Bereich des Grillrostes, der neben den Hitzequellen liegt, und halten Sie den Deckel geschlossen.
Kombinieren Sie das direkte und das indirekte Grillen. Braten Sie das Fleisch für eine schöne Kruste in der direkten Hitze an und lassen Sie es im Anschluss in der indirekten Hitze garen.
Die folgende Garzeiten-Tabelle hilft Ihnen, die Zubereitungszeit einzuschätzen.
Grillgut |
Gewicht |
Garzeit |
Spareribs |
1,5 kg |
2,5 bis 3 Stunden |
Schweinelendenbraten |
2 kg |
2 Stunden |
Schweinelendensteaks |
je 400 g |
30 Minuten |
Rinderbrust |
2,5 kg |
2,5 bis 3 Stunden |
Rinderlendenbraten |
2,25 kg |
1,5 Stunden |
Lammkeule ohne Knochen |
2,5 kg |
3 Stunden |
Ganzes Grillhähnchen |
2 kg |
1,5 Stunden |
Hähnchenflügel |
je ca. 80 g |
45 Minuten |
Ganze Kartoffeln |
mittelgroß |
1 Stunde |
Tomaten |
halbiert |
10 Minuten |
Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Verbrennungsmedizin (DGV) ereignen sich pro Jahr rund 4.000 Grillunfälle in Deutschland. Die meisten dieser Unfälle sind vermeidbar, denn beim Grillen kommt es auf den sicheren Umgang mit dem Grill an. Lesen Sie jetzt, worauf Sie besonders achten sollten.
Generell gilt:
Sorgen Sie immer für einen zuständigen „Grillmeister“. Möchte der seinen Posten auch nur kurz verlassen, muss Ersatz organisiert werden.
Sicher grillen mit Holzkohle
Sicher grillen mit dem Gasgrill
Sicher grillen mit Strom
Um gesund und lecker mit Kohle zu grillen, benötigen Sie gut durchgeglühte Grillkohle. Doch das Anzünden von Holzkohle oder Holzkohlebriketts ist eine Kunst. Greifen Sie auf keinen Fall zu Spiritus oder ähnlichen Brandbeschleunigern. Hier können hohe Stichflammen entstehen, die zu schweren Verbrennungen führen können. Setzen Sie lieber auf Grillanzünder, um die Grillkohle zu entzünden.
Ein Kohlekamin sorgt für eine gute Durchlüftung und facht die Glut an. Mit diesem Hilfsmittel ist die Grillkohle innerhalb von circa 20 Minuten einsatzbereit.
Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Grillanzünder-Arten.
Grillanzünder-Art |
Holzkohle |
Holzkohlebriketts |
Vorteile |
Nachteile |
Feste Grillanzünder |
✓ |
✓ |
Kostengünstig, zuverlässig |
Bevorratung nötig, evtl. Beigeschmack |
Flüssige Grillanzünder |
✓ |
✗ |
Kostengünstig, zuverlässig |
Bevorratung nötig, evtl. Beigeschmack |
Elektrische Grillanzünder |
✓ |
✓ |
Jederzeit einsatzbereit |
Steckdose in der Nähe erforderlich |
Elektrischer Kohlekamin |
✓ |
✓ |
Jederzeit einsatzbereit |
Steckdose in der Nähe erforderlich |
Grillanzünder erzeugen oft einen unangenehmen Beigeschmack. Nutzen Sie Grillanzünder in Bio-Qualität oder setzen Sie auf elektrische Grillanzünder. Letztere funktionieren nach dem Prinzip eines Tauchsieders und sind garantiert geschmacksneutral.
Nach einem schönen Grillabend mit Freunden wartet ein schmutziger und nur schwer zu reinigender Grill auf Sie. Mit der richtigen Technik und den Tipps der Profis erledigen Sie diese Aufgabe im Handumdrehen und auch Ihr Grillrost ist schnell wieder strahlend sauber. Folgenden Methoden haben sich bewährt:
Schritt 1: Abkühlen
Nehmen Sie den Grillrost nach der letzten Grillrunde vom Grill oder setzen Sie ihn möglichst hoch, damit er abkühlen kann. Denken Sie an Schutzhandschuhe, damit Sie sich nicht verbrennen.
Schritt 2: Einpacken
Wickeln Sie den abgekühlten Grillrost dick in Zeitungspapier ein. Sparen Sie dabei nicht an Papier, es dürfen gern vier oder fünf Lagen sein.
Schritt 3: Wässern
Durchfeuchten Sie den Grillrost gründlich mit Wasser. Im Garten bieten sich dazu Gartenschlauch oder Gießkanne an. Bei Bedarf können Sie den Rost in der Dusche oder der Badewanne zwischenlagern.
Schritt 4: Einwirken lassen
Geben Sie dem Wasser Zeit, den Schmutz zu lösen. Idealerweise legen Sie den eingepackten Grillrost über Nacht auf den Rasen. Der Tau verhindert auch in lauen Sommernächten das Austrocknen des Papiers. Alternativ lassen Sie den Rost im Bad stehen.
Schritt 5: Abspülen
Packen Sie Ihren Grillrost am nächsten Morgen aus und spritzen Sie ihn mit einem harten Wasserstrahl ab. Viele Verkrustungen lösen sich bereits jetzt.
Schritt 6: Abschrubben
Lösen Sie die verbliebenen Schmutzreste mit einem Schwamm mit Scheuerseite oder mit einer Spülbürste. Sie werden überrascht sein, wie leicht Sie Ihren Grill ohne Chemie komplett sauber bekommen.
Ist Ihr Grillrost nach einigen Saisons unansehnlich und rau geworden, können Sie ihn leicht ersetzen. Im Handel finden Sie eine große Auswahl an Ersatz-Grillrosten in verschiedenen Größen.
Alternativ können Sie Ihren Grill mit einer Drahtbürste reinigen. Hier sollten Sie den Schmutz am Rost vorher einbrennen. Platzieren Sie den Grillrost bei einem Holzkohlegrill zum Abschluss kurz über der Kohle, um die Resthitze optimal auszunutzen. Einen Gasgrill betreiben Sie zum Abschluss einige Minuten mit voller Leistung. Danach lässt sich der Schmutz leicht lösen.
Falls Sie chemische Grillreiniger bevorzugen und gerade keinen zur Hand haben, nutzen Sie einfach Backofenspray, um den Grill schnell zu reinigen.
Zugegeben, Würstchen und marinierter Schweinenacken sind köstlich. Doch während einer langen Grillsaison werden die Klassiker schnell langweilig. Lassen Sie sich von den folgenden Rezepten inspirieren und probieren Sie neue Grillgerichte aus.